Welcher Job passt zu mir? Eine Hilfe für Alleinerziehende, den richtigen Job zu finden

Alleinerziehend – welcher Job passt zu mir?

Jetzt mal Hand aufs Herz und raus mit der Sprache: Brennst du wirklich dafür tagein, tagaus Kunden an der Kasse zu bedienen oder in einem Café zu jobben? Dir die Nächte für einen Job rund um den Mindestlohn um die Ohren zu hauen und tagsüber noch zusätzlich dein Kind zu betreuen. Oder arbeiten zu gehen und dann weniger als ein Hartz4-Empfänger zu bekommen?

Welchen Job möchtest du alleinerziehend ausüben?

An einer Erwerbstätigkeit führt für uns Alleinerziehende kein Weg vorbei. Es sei denn, man ist von Haus aus schon auf Rosen gebettet. Ohne Job sieht es finster aus, aber auch mit Job wird es oft nicht besser. Die entscheidende Weiche ist die Wahl des Jobs!

In diesem Film „Die_Reportage – Schicksal Armutsfalle“ des NDR Fernsehens begleitet Judith Rakers eine Alleinerziehende in ihrem Alltag, die gleich in zwei Jobs als Bedienung arbeitet.

Wieso machen das so viele Frauen? Neben ihrem persönlichen Fulltime-Job als Alleinerziehende dann die wenigen verbleibenden Arbeitsstunden für schlecht bezahlte Jobs opfern? Für andere das Geld einzusammeln, statt in die eigene Tasche zu wirtschaften? Und am Ende dann auch im Alter in der Armut stecken.

Welcher Job passt zu mir? Auf was Alleinerziehende achten sollten.
Die Vereinbarkeit von Familie und Job ist für Alleinerziehende sehr wichtig, gleichzeitig muss noch die Kasse stimmen. Welche Jobs kommen da in Frage?

Welcher Job bleibt denn dann?

Gehen wir einmal weg von den Jobangeboten, die du bekommst oder den Aushängen in Geschäften für Aushilfsjobs, die du täglich siehst. Wenn eine gute Fee jetzt – PLING! – neben dir auftaucht, ihr Zauberstäbchen schwingt und dir sagt, du hast einen Berufswunsch frei, welchen Job willst du? Dabei ist es ganz egal, ob du jetzt schon die nötige Qualifikation dafür hast oder ob dir andere sagen, dass es in der Branche gerade gaaaanz schlecht ist Fuß zu fassen. Einfach so aus dem Bauch raus, was wäre es?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass du als Alleinerziehende jetzt nicht den Wunsch verspürst eine 40 Stundenwoche plus Überstunden, Wochenendarbeit und langen Anfahrtszeiten auszuwählen, dein Kind am besten in einer 24h-Kita zu parken und dir die Höhe deines Gehaltes egal ist. Die Frage ist nur, wie sich Beruf und Familie vereinbaren lässt.

Einen tollen Beitrag hierzu hat Charlotte Stuhlmann geschrieben: „Alleinerziehend und Pflegefachkraft – Mein Weg in die Selbständigkeit

Das Märchen der 40-Stundenwoche

Aber, aber, wirst du jetzt sagen. In meinem Job ist das halt so. Da kann ich als Alleinerziehende nicht einfach gehen, wenn es mir passt und ich muss flexibel sein bis weit in die Abendstunden oder am Wochenende und verreisen können. Und da ich diese Voraussetzungen nicht erfüllen kann, gebe ich mich mit einem Job zufrieden, der weit unter meiner Qualifikation liegt – was besseres bekomme ich nicht und ich muss froh sein, dass ich überhaupt Arbeit habe. Das Gehalt liegt dann halt auch da unten.

Bevor du dich jetzt weiter im Job-Elend suhlst, gehen wir nochmal einen Schritt zurück: Die Voraussetzungen. Wer bestimmt denn in deinem Job, wie diese Voraussetzungen aussehen, die du zur Ausübung erfüllen musst? Ist es in den Stein der Menschheit gemeißelt, wie ein bestimmter Job abzulaufen hat? Nein. Die Voraussetzungen werden von Menschen gemacht und verändern sich:

Eine kleine Reise durch die Welt der Arbeit 

Geschichtlich betrachtet ist die Arbeitswelt schon immer dem Wandel unterzogen. Was heute gilt, gilt morgen schon nicht mehr. Die von uns heute so hochgepriesene „harte Arbeit“ fand bei den Griechen und Römern wenig begeisterten Anklang. Arbeit war einfach ein notwendiges Übel, dass erledigt werden musste. Gerissen hat sich da keiner drum – man fröhnte der Philosophie und dem Müßiggang.

Erst durch Martin Luther änderte sich die Einstellung zur Arbeit. Von nun an arbeitete man nicht mehr, um zu leben. Sondern lebte, um zu arbeiten. Und das ist bis heute so. Die meisten Menschen definieren sich über ihren Beruf.

Während der Industrialisierung ab Mitte des 18. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung rasch an – nur Arbeit gab es nicht genug. Und so zogen erstmals große Teile der Bevölkerung durchs Land, um in den Fabriken arbeiten zu können. Hierauf fußt das Arbeiten an einem festen Arbeitsplatz außer Haus, das wir heute als Präsenszeit im Unternehmen auch gerne in Kombination mit Kernarbeitszeiten kennen oder auch Schichtbetrieb.

Aber der Arbeits-Ethos damals ließ noch zu wünschen übrig. Sobald der Lohn ausgezahlt war, blieben die Arbeiter einfach der Arbeit fern und kamen erst wieder, wenn sie Geld brauchten und so senkten die Fabrikanten einfach die Löhne, um die Arbeiter durch Hungerlöhne zum dauerhaften Arbeiten zu zwingen. (Quelle)

Irgendjemand musste die schwere und stupide Arbeit ja erledigen, damit die Fabrikschornsteine dampfen und die Fließbänder rollen konnten. Die produzierten Güter waren ja heiß begehrt und brachten den Fabrikanten ordentlich Geld ein. Die Arbeiter sahen davon allerdings nichts.

Die wirtschaftliche Situation heute

Während die Unternehmer der Industrialisierung die Voraussetzungen und Arbeitsbedingungen in ihren Fabriken mehr oder weniger frei Schnauze festlegen konnten, sieht die Welt zum Glück heute etwas anders aus. Statt aus dem Vollen schöpfen zu können, herrscht in Deutschland seit Jahren ein sich immer weiter zuspitzender Fachkräftemangel. Außerdem befindet sich die Weltwirtschaft seit 2010 in einem Aufschwung und die Konjunktur in Deutschland befindet sich seit 2013 anhaltend im Aufwärtstrend. (Quelle)

Was bedeutet das für Alleinerziehende im Job?

Zunächst einmal sind das sehr gute Voraussetzungen, um sich beruflich weiterentwickeln zu können. Es gibt mehr Arbeit als Arbeitende und es wird investiert statt gespart, was weitere Arbeitsplätze entstehen lässt. Insgesamt gibt es also einen hohen Bedarf an Arbeitnehmern und da die Nachfrage hier höher ist als das Angebot steigen auch die Löhne. Leider steigen dadurch auch die Preise an. Und so wird alles teurer von Lebensmitteln bis zum Wohnraum. Eine prekäre Situation für Menschen, die seit Jahren auf unterstem Lohnniveau tätig sind und wie die Fabrikarbeiter damals nicht am Geld verdienen beteiligt werden. An ihnen läuft die goldene Gans einfach vorbei.

Wie schneide ich mir eine Scheibe ab vom Geldkuchen?

Konkret für Alleinerziehende bedeutet diese Wirtschaftslage, dass es Zeit wird die Voraussetzungen zur Erfüllung eines Jobs neu zu verhandeln. Unsere Arbeitskraft wird gebraucht. Wir dürfen uns nicht so schnell von überzogenen Jobbeschreibungen einschüchtern lassen. Eine Studie hat gezeigt, dass sich männliche Mitarbeiter bewerben, wenn sie 60 Prozent der Anforderungen erfüllten, Frauen bewarben sich erst bei 100 Prozent!! (Quelle)

Alleinerziehende Männer klammere ich hier bewusst aus, da sehr viele von ihnen in Vollzeit arbeiten. Ich weiß zwar nicht genau, wie sie das alles unter den Hut bekommen. Aber hier können wir uns echt eine Scheibe abschneiden.

Kommt jetzt noch die finanzielle Notsituation dazu, verkaufen wir Frauen uns weit unter Wert. Warum sollte die Wirtschaft dann an ihren Jobvoraussetzungen nachbessern? Bis jetzt hat sich scheinbar immer noch jemand gefunden, aber das wird nicht mehr lange so bleiben. Die Arbeitskraft der Frauen haben die Unternehmen schon länger als wichtigen Faktor erkannt. Ohne die Eingliederung der Frauen in die Arbeitswelt kann die Wirtschaft nicht weiter wachsen. Und das muss sie – unbedingt. Das ist der Motor, der die Wirtschaft antreibt.

Wie den neusten Studien zu entnehmen ist, steigt die Anzahl der Alleinerziehenden-Haushalte weiter an. 20% der Familien sind derzeit schon Eineltern-Haushalte. Das sind um die 2 Millionen alleinerziehende Mütter und Väter, das sind 2 Millionen Arbeitskräfte!

Alleinerziehende sind Arbeitskräfte, die der Markt dringend braucht

Und nachdem ich das alles verstanden habe, liegt es für mich auf der Hand, warum es so vielen Alleinerziehenden finanziell so schlecht geht. Die Wirtschaft rümpft noch die Nase und versucht die Arbeitsbedingungen zu diktieren.

Aber eine 40 Stundenwoche mit allem Pipapo ist nicht nur für Alleinerziehende sondern auch für viele andere keine annehmbare Lebensform mehr.

Ich habe es früher selbst als Vollzeit-Arbeitskraft erlebt. Es bleibt selbst bei Singles einfach kein Leben mehr übrig. Dafür hatte ich damals immerhin zu viel Geld zum Ausgeben. Und somit schließt sich der Kreis zum Märchen der 40 Stundenwoche. Es ist und bleibt ein Märchen, dass uns immer und immer wieder gerne von Arbeitgebern erzählt wird.

Nur wer Vollzeit und somit um die 40 Stunden die Woche arbeiten kann, ist ein guter Arbeitnehmer und wird später mit einer fürstlichen Rente belohnt. Nein. Er ist ein verdammt blöder!

Denn die Arbeitszeit an sich sagt noch nichts über das Einkommen aus. Und so landet am Ende sogar diejenige in der Altersarmut, die zwar ohne Jobunterbrechungen und ohne Kinder ihr Leben lang in Vollzeit gearbeitet hat, aber eben nur ein geringes Einkommen erhalten hat.

PLING – hier ist deine gute Arbeitsfee

Nein, so einfach mache ich es dir nicht. Jetzt heißt es der Geschäftswelt da draußen zeigen, was Sache ist. Sei deine eigene gute Fee. Verhilf dir selbst zur Verwirklichung deiner Wünsche und scheu dich nicht vor Verhandlungen. Weil du jetzt weißt, wie der Hase läuft, kannst du auch viel selbstbestimmter deine Ziele in Angriff nehmen und deine Bedingungen stellen. Und vergiss deine Altersvorsorge nicht.

In meinem Blogbeitrag „5 Tipps für mehr Geld im Job“ kannst du dir noch nützliche Tipps anlesen, die dir bei deinen bevorstehenden Job- und Gehaltsverhandlungen helfen. Warum eine Selbständigkeit eine gute berufliche Alternative für Alleinerziehende sein kann, erfährst du hier.

Mehr über die gute Vereinbarkeit von Arbeit, Familie, Zeit und Geld, dass erfährst du im Blogbeitrag „Arbeiten darf leicht sein“.

Mein neues Projekt für dich „Arbeiten wie ich will“

Mit dem Arbeiten wie ich will - Programm "Big Picture" verstehen, womit man selbst gut Geld verdienen kann und Arbeiten zur Selbstverwirklichung wird
Endlich verstehen, womit man selbst gut Geld verdienen kann und wie aus Arbeiten Selbstverwirklichung wird!

Kennst du das Gefühl, nur noch zu leben, um zu arbeiten und deinen Verpflichtungen nachzukommen? Dann wird es Zeit für eine Veränderung. Denn jetzt ist der beste Zeitpunkt dafür, da sich die Arbeitswelt im Wandel befindet und sich dadurch ganz neue Türen öffnen!

Und ja, du darfst auch als Alleinerziehende deine Arbeitswelt neu mit- und umgestalten. Deshalb lade ich dich ein, mehr darüber zu erfahren im Arbeiten wie ich will – Big Picture.

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