Du bist schwanger und wirst mit der Geburt des Kindes Alleinerziehende sein? Dann findest du hier die wichtigsten 3 Checklisten, die dir helfen nichts Essentielles zu vergessen und die für mehr Klarheit sorgen.

Mit Geburt alleinerziehend: 3 wichtige Checklisten

Mit dem Wort „Alleinerziehend“ verbinden viele Menschen die Themen Trennung und Scheidung eines Elternpaares. Etwas weniger im Fokus stehen die Witwen und Witwer, die durch den Tod des anderen Elternteils alleinerziehend wurden. Aber am wenigsten haben die meisten auf dem Schirm, das man auch mit der Geburt des Kindes alleinerziehend werden kann. Ein besonderer Grund hier einmal den Fokus darauf zu legen und die 3 wichtigsten Checklisten für mehr Klarheit in aufwühlenden Zeiten zusammen zu fassen.

Vorbereitung: Schwanger und nun?

Schwanger zu sein und zu wissen, das man mit der Geburt des Kindes alleinerziehend sein wird, sorgt für emotionales Chaos. Erstens haben sich die wenigsten diese Situation bewusst so ausgesucht und zweitens weiß man gar nicht, was da auf einen zukommt.

Was schon viele frisch-gebackene Eltern zu zweit an den Rand der Erschöpfung bringt, wird hier noch einmal potenziert. Denn nach der kraftraubenden Geburt ist man nicht mehr allein, sondern zusätzlich rund um die Uhr verantwortlich für ein Baby. Auch das ist neben der Schwangerschaft und Geburt eine ganz neue Lebenssituation. Kein Partner da, der liebevoll die Schuhe zubindet oder die Einkäufe in die Wohnung schleppt.

Checkliste Schwangerschaft und Geburt

  1. Frauenärzt*in und Hebamme: Sobald du weißt, das du schwanger bist, ist es ratsam hier einen Termin machen, damit du den wichtigen Mutterpass ausgestellt bekommst. Die Krankenkasse übernimmt hierfür die Kosten, wenn du gesetzlich versichert bist. Wichtig ist, das du dich gut aufgehoben fühlst.
  2. Arbeitgeber & Elternzeit: Mit Ablauf des ersten Trimesters solltest du deine Vorgesetzte*n über die Schwangerschaft informieren. Die Elternzeit ist mindestens sieben Wochen vor Beginn beim Arbeitgeber zu beantragen.
  3. Wo möchtest du entbinden? Krankenhaus, Geburtshaus oder Hausgeburt – das braucht alles seine Vorbereitung, daher erkundige dich über die Möglichkeiten und schau dich bei Informationsveranstaltungen in Ruhe um.
  4. Wohnsituation: Ist dein aktueller Wohnraum das richtige Umfeld für dich und dein Baby oder ist hier umdenken gefragt? Schiebe Probleme nicht zu lange vor dich her – alleine sucht sich ein passender Wohnraum noch einfacher als mit Baby.
  5. Geburtsvorbereitungskurs: Wenn du nicht zwischen vielen Paaren sitzen möchtest, kannst du einen Kurs aufsuchen, der ohne Partner stattfindet oder online veranstaltet wird.
  6. Erstausstattung: Was brauchst du für die ersten Wochen mit Kind? Frag andere junge Eltern, was sie als praktisch und sinnvoll erachten und was sie sich besser gespart hätten.

Tipps zur Erstausstattung

Eine wunderbar detaillierte Checkliste zur Baby-Erstausstattung findest du hier inklusive Download! Lade sie dir einfach runter und bearbeite sie nach deinen Wünschen. Dann hast du alles im Blick.

Frage auch Freunde, Verwandte und Bekannte, ob sie dir alte Baby-Sachen zur Verfügung stellen können. Aus den ersten Größen wachsen Babys schnell raus und sind dementsprechend meist noch gut erhalten. Denn so eine komplett neu gekaufte Erstausstattung geht ganz schön ins Geld. Auch auf Flohmärkten, Baby-Basaren oder eBay Kleinanzeigen findet man oft noch Neuwertiges für wenig Geld oder sogar geschenkt.

Geburt: Das Baby ist da

Mit der Geburt wird man in ein absolutes Neuland katapultiert. Man kann sich einfach nicht vorstellen, wie das ist, wenn man es nicht selbst erfahren hat. Daher versuche tatsächlich alles, was vorher noch organisiert werden muss oder an Anträgen vorbereitet werden kann, während der Schwangerschaft zu erledigen.

Es ist auch ratsam genügend Essen und Trinken im Haus zu haben, vorzukochen und einzufrieren. Denn mit Baby alleine kochst du nicht mehr so oft oder nur noch Dinge, die man einarmig kochen kann. Aus meiner Erfahrung stopft man sich eher schnell was in den Mund, wenn sich der Hunger meldet. Daher guck nach gesunden Snacks, die satt machen wie beispielsweise Energy Balls oder auch Stillkugeln genannt. Auch die ersten zwei Windelgrößen, Wickelmöglichkeit (es reicht u.U. eine Wickelunterlage für aufs Bett) und jahreszeitgerechte Babykleidung sollten da sein.

Checkliste, was ab der Geburt ansteht

  1. Geburtsurkunde: Du hast eine Woche ab Geburt Zeit dein Baby beim Standesamt des Geburtsortes oder über das Krankenhaus dort anzumelden, damit die Geburtsurkunde ausgestellt werden kann. Wichtig: Hierzu wird deine Geburtsurkunde und die des Vaters gebraucht!
  2. Krankenversicherung: Ist das Baby da, solltest du schnellstmöglich deine Krankenkasse informieren und dein Kind in der Familienversicherung mitversichern lassen.
  3. Wochenbett & Haushaltshilfe: Frage deine Krankenkasse, ob dir für die Zeit nach der Geburt eine Haushaltshilfe gestellt werden kann.
  4. Vaterschaftsanerkennung: Spätestens nach der Geburt des Babys solltest du – wenn du das möchtest – bei Standesamt, Jugendamt, Amtsgericht oder Notar die Vaterschaft anerkennen lassen. Hierfür ist in jedem Fall deine Zustimmung erforderlich. Weigert sich der Kindsvater, kannst du die Anerkennung gerichtlich erwirken.
  5. Rückbildungskurs: Für maximale Flexibilität kannst du Kurse mittlerweile auch online per Streaming besuchen. Dann bestimmst du, wann die richtige Zeit dafür ist. Die Kosten trägt normalerweise die Krankenkasse.

Ein Kind lebt nicht von Luft und Liebe

Egal wie ein Kind entstanden ist, es hat immer zwei Eltern. Daher ist es wichtig zu wissen, das auch beide Eltern dem Kind rechtlich gegenüber verpflichtet sind für sein Wohlergehen zu sorgen. Dazu gehört beispielsweise die direkte Fürsorge und der Naturalunterhalt in Form von Kleidung, Nahrung, Wohnraum. Aber auch der Barunterhalt von dem Elternteil, bei dem das Kind nicht oder nicht überwiegend lebt. Es gibt aber auch noch weitere Gelder, die dir zustehen:

Checkliste Geld

  1. Mutterschaftsgeld: Sieben Wochen vor dem errechneten Geburtstermin (Bescheinigung) ist bei deiner Krankenkasse hierfür ein Antrag zu stellen. Es wird sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin bis acht Wochen danach ausgezahlt. Bei Frühchen- oder Mehrlingsgeburten gibt es eine Verlängerung.
  2. Elterngeld: Mit dem Erhalt der Geburtsurkunde kannst du Elterngeld bei der Elterngeldstelle beantragen. Dir stehen als Alleinerziehende beim Basis-Elterngeld 12 Monate + 2 Partnerschaftsmonate zu.
  3. Kindergeld: 250 Euro gibt es derzeit pro Monat und Kind Kindergeld. Nach Erhalt der Geburtsurkunde und der Steuer-ID des Kindes kannst du den Antrag bei der Familienkasse stellen.
  4. Kindesunterhalt: Ein Kind ist beiden Eltern gegenüber unterhaltsberechtigt. In der Umsetzung bekommt es von einem Elternteil Naturalunterhalt und vom anderen Elternteil Barunterhalt, wenn das Kind überwiegend bei einem Elternteil lebt. Wie viel das ist, wird über die Düsseldorfer Tabelle jährlich festgelegt.
  5. Unterhaltsvorschuss: Sollte der andere Elternteil keinen Kindesunterhalt zahlen oder selbst zu wenig Geld haben oder verdienen, kannst du Unterhaltsvorschuss beantragen.
  6. Betreuungsunterhalt/Trennungsunterhalt: Mit Baby steht dir selbst Unterhalt vom Kindsvater zu – mindestens bis zum 3. Geburtstag des Kindes und vorausgesetzt der Zahlungspflichtige ist leistungsfähig.

Unterhalt für den alleinerziehenden Elternteil

Als frisch-gebackene Mama kannst du unter Umständen selbst Unterhalt vom Kindsvater bekommen, egal ob ihr verheiratet seid oder wart oder eben nicht. Genau das wissen viele Frauen nicht und kümmern sich daher auch nicht um dieses Geld. Zum Schließen dieser Wissenslücke bekommst du hier auf dem Blog zu beiden Unterhaltsarten die wichtigen Infos:

Betreuungsunterhalt

Den Betreuungsunterhalt bekommst du, wenn ihr nicht verheiratet seid: Trennung ohne Ehe: So bekommst du Betreuungsunterhalt

Trennungsunterhalt

Der Trennungsunterhalt steht dir zu, wenn ihr verheiratet, aber noch nicht geschieden seid: Trennungsunterhalt per Gesetz: Wann hast du Anspruch?

Money-Mindset Tipp:

Lass kein Geld liegen, denn das Leben mit einem Säugling ist anstrengend – du im Dauereinsatz – und kostet obendrein Geld. Viele Frauen verzichten aus Scham darauf, beim Kindsvater bezüglich des eigenen Unterhalts anzuklopfen – oder wissen schlicht nichts davon. Aber nach diesem Blogbeitrag weißt du Bescheid, daher nutze diese Chance für dich. Denn es gibt vom Staat einen vorgesehenen Rechtsanspruch auf diese Zahlungen und das hat einen verdammt guten Grund.

Ratgeber Allein durch Schwangerschaft und erste Babyzeit von Sina Wollgramm

Buch-Tipp:

Was es wirklich bedeutet alleine durch Schwangerschaft und erste Babyzeit zu gehen, das hat meine Podcast-Kollegin Sina Wollgramm in ihrem eigenen Ratgeber festgehalten. Hier geht sie auch auf den Betreuungsunterhalt ein und wie sie ihren Rechtsanspruch geltend gemacht hat:

Allein durch Schwangerschaft und erste Babyzeit* ist ein Mutmach-Ratgeber für werdende Alleinerziehende geschrieben von Sina Wollgramm, die mit dem positiven Schwangerschaftstest von ihrem Partner verlassen wurde:

„Es ist nichts unmöglich und auch, wenn du gerade nur die Hürden siehst – lass uns diese Themen Schritt für Schritt durchgehen. Ganz ohne Eile. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um große Entscheidungen zu treffen. Du bist nicht alleine!“

Der positive Podcast für Alleinerziehende

Sina Wollgramm und Silke Wildner sind das „AE-Team“ und zeigen dir, dass das Leben alleinerziehend gut werden kann. Das Besondere: Sina ist selbst mit der Geburt alleinerziehend geworden und zieht ihren Sohn ohne die Hilfe des Kindsvaters alleine groß.

Lass dich von diesem besonderen Podcast mit derzeit über 100 Folgen ab Stunde Null aufrichten, inspirieren und höre dich einfach durch die für dich spannenden Themen durch:

🎧 Du kannst dir die Folge direkt hier kostenlos anhören. Einfach auf den Play-Button rechts klicken.

Du findest den Podcast „Das AE-Team – der positive Podcast für Alleinerziehende und solche, die es werden (wollen)“ kostenlos bei fast allen großen Podcast-Anbietern wie spotify, Apple Podcasts

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Gut alleinerziehend Gruppe – Nur für Frauen
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2 Kommentare zu “Mit Geburt alleinerziehend: 3 wichtige Checklisten

  1. Petra sagt:

    Hallo, hast Du einen Einblick darin, wie die Beantragung der Geburtsurkunde für eine Single-Mom by choice aussieht, wenn das Kind durch eine Samenspende im Ausland gezeugt wurde und der Vater der Mutter somit namentlich nicht bekannt ist?
    Muß man Daten des Vaters beim Kindergeldantrag und Elterngeldantrag grundsätzlich angeben?
    Vielen Dank für deine Antwort. Ich habe diese Seite übrigens als Empfehlung über die Seite „Solo-Mama plus eins“ gefunden und bin noch in der Planungsphase.

    • Silke Wildner sagt:

      Liebe Petra, vielen Dank für deine Frage. Ich kann dir diese aus meiner persönlichen Erfahrung leider nicht beantworten. Du könntest dich aber in der dazugehörigen Facebook Gruppe zu Gut alleinerziehend dazu einmal umhören. Hier sind tatsächlich auch einige Solomamas mit dabei. Liebe Grüße, Silke

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