Dankbarkeit kommt als ein nettes, unscheinbares Wort daher. Es fühlt sich irgendwie nach der elterlichen Aufforderung an „Danke“ zu sagen, wenn man etwas bekommen hat. Aber das ist es nicht – es ist viel mehr. Dankbarkeit ist eine Super-Kraft, die dir jederzeit hilft deinen Blickwinkel zu ändern und damit die Welt in den buntesten Farben anzumalen.
Wie verändert Dankbarkeit den Blickwinkel?
„Wie soll das denn gehen?“, denkst du jetzt vielleicht. Wie soll sich meine bescheidene Situation als Alleinerziehende durch Dankbarkeit verändern? Es ist wie es ist – oder etwa nicht?
Ja, ich weiß. Es gibt so viele Dinge und Lebensumstände für die man alles andere als dankbar sein kann. Stattdessen beneidet man lieber die Bilderbuchfamilien um einen herum und ärgert sich grün und blau, dass der Ex schon eine Next hat.
Die negativen Gedanken brausen somit ungebremst durch deinen Kopf und damit nicht genug, haben sie noch ganz schlechte Gefühle mit im Schlepptau. Du fühlst dich nicht mehr gut und die Gedanken werden noch negativer … eine Abwärtsspirale beginnt.
Erste Hilfe gegen trübe Gedanken
Unsere Gefühle entstehen als Folge unserer Gedanken. Wer diese Verkettung kennt, der kann diese Abfolge für sich nutzen. Denn wer an etwas Positives denkt oder was Lustiges sieht, dem geht es gleich viel besser! Ähnlich verhält es sich mit dem Lächeln. Wer lange genug lächelt, der drückt mit seinen Muskeln auf Trigger-Punkte im Gesicht und das hebt die Stimmung.
Gegen Angst hilft übrigens Singen. Während du singst, kannst du keine Angst spüren. Probier das bei der nächsten Angstwelle einfach mal aus.
Die Macht der Gedanken
Wenn du sehr oft negative Gedanken hast, dann fühlst du dich bald nicht mehr wohl in deiner Haut und das macht auf Dauer sogar krank! Den Zusammenhang erklärt Vera F. Birkenbihl sehr anschaulich im Video.
Wer tagein und tagaus über alles Schlimme in seinem Leben nachdenkt oder sich zukünftige Horror-Szenarien ausmalt, der fühlt sich bald wie ein hilfloser Schiffsbrüchiger mitten im Unwetter. Die Wellen werden immer höher und höher und die Probleme werden zu turmhohen Mauern! Das ist die Macht der Gedanken.
Umgekehrt kannst du selbst für einen Lichtstreif am Horizont sorgen. Dazu darfst du die negativen Gedanken stoppen und deinen Blick bewusst auf das Schöne und Gute lenken. Denn auch das passiert jeden Tag und auch in deinem Leben. Und somit befindest du dich mitten in einer guten Selbstfürsorge und deiner persönlichen Wertschätzung.
Wo finde ich gute Gedanken?
Genau hier kommt die Dankbarkeit ins Spiel. Ja, auch du hast ein großes Potential für vieles in deinem Leben dankbar zu sein. Glaubst du nicht? Dann lies diese Sätze:
- Wer etwas zu Essen im Haus hat, ein Dach über dem Kopf und in einem eigenen Bett schlafen kann, der ist reicher als 75% der Weltbevölkerung.
- Frisches Trinkwasser haben 1 Milliarde Menschen in den Entwicklungsländern nicht immer zur Verfügung.
- Wenn du ein Bankkonto dein Eigen nennst, dann gehörst du zu den 8% der reichsten Menschen dieser Welt.
(Quelle: Lokalkompass.de)
Kannst du da nicht dankbar sein, dass es dich in diesen Teil der Welt verschlagen hat? Du lebst, bist (hoffentlich) gesund und hast ein Dach über dem Kopf. Zudem hast du ein oder mehrere Kinder. Wie viele Frauen versuchen schwanger zu werden? Hast du da nicht ein großes Glück?
Daher hör auf, dich nach allen Seiten zu vergleichen. Diese Gedanken ziehen dich nämlich runter und nicht rauf, und bringen dir für dein Leben überhaupt nichts. Du bist im Vergleich mit allen Menschen dieser Erde unglaublich privilegiert. Dafür kannst du sehr dankbar sein. Denn nichts auf dieser Welt ist selbstverständlich, auch wenn es dir so vorkommt.
Dankbarkeit zeigt dir die Fülle in deinem Leben
Richtest du deinen Fokus auf die Dankbarkeit, hast du somit deinen Blickwinkel verändert. War zuvor dein Blick noch fest auf den Mangel und die „Leere“ geheftet, erfährst du durch die Dankbarkeit die Fülle in deinem Leben.
Es ist genug da. Du bist genug. Genug zu haben und genug zu sein ist ein absolutes Power-Glücksgefühl. Es macht stark, energiegeladen und ausgeglichen. Du bist nicht mangelhaft und lebst nicht im Mangel. Wie oft hast du schon etwas gegessen oder dir gekauft, weil du deinen angeblichen Mangel kompensieren wolltest?
Wer die Fülle in seinem Leben spürt, dem fällt es leichter, zu geben. Wer gerne gibt, der kann auch leichter empfangen. Das stärkt die sozialen Kontakte und verbindet dich mit deiner Umwelt.
Mehr zum Thema Glaubenssätze findest du im Blogbeitrag „Wie du Glaubenssätze erkennst und auflöst“.
So hältst du positive Gedanken fest
Wir Menschen neigen dazu, uns an die schlimmen Dinge eines Tages, statt an die schönen Momente zu erinnern. Im Gespräch mit anderen werden Probleme gewälzt. Denn was wäre es für ein Gespräch, wenn man nur erzählt, wie schön es war, in Ruhe einen Kaffee zu trinken. Oder was wären Nachrichten, in denen das Elend der Welt nicht vorkommt?
Reden über Probleme lässt Probleme wachsen. Reden über Lösungen lässt Lösungen wachsen.
Steve de Shazar
Mit dem Wissen um die negativen Folgen von negativen Gedanken ist es daher sehr wichtig, das Gute in einem Tag zu erkennen. Am Anfang wird es dir vermutlich noch schwer fallen, weil du noch auf das Negative gepolt bist. Das ist aber nur eine Gewohnheit, die du dir „abtrainieren“ kannst. Mit der Zeit und Übung wird sich das Gute vermehren, weil du jetzt dafür aufnahmebereit bist.
Übung: Dankbarkeitstagebuch schreiben
Wenn du bisher noch keine Erfahrung mit Dankbarkeit hast, lohnt es sich zur Übung ein Dankbarkeitstagebuch zu führen. Hier kannst du jeden noch so kleinen guten Gedanken und deine positiven Gefühle festhalten.
Ein Dankbarkeitstagebuch kann ein ganz normales Notizbuch sein, in dem du täglich deine Momente der Dankbarkeit notierst. Wofür bist du heute dankbar? Was ruft in dir das Gefühl der Dankbarkeit hervor? Das kann der erste Sonnenstrahl auf deiner Haut gewesen sein oder die positive Rückmeldung auf der Arbeit. Wann warst du heute glücklich? Was hat dich in positives Staunen versetzt?
So wächst ein Schatz, auf den du immer wieder zugreifen kannst, wenn du ihn brauchst. Statt negative Gedanken in Dauerschleife durch deinen Kopf ziehen zu lassen, kannst du durch das Nachlesen den Stopp-Knopf drücken und dir des Guten in deinem Leben bewusst werden.
Wenn du liebst, was du hast, hast du alles, was du brauchst: Das Dankbarkeits-Tagebuch*
Dankbarkeit hilft aus der Isolation
Dankbarkeit ist ein Notnagel und Ersthelfer gegen trübe Gedanken. Aber auch ein Grundpfeiler einer positiven Lebenseinstellung. Ich habe das an mir selbst beobachtet.
Je dankbarer ich bin, umso mehr fallen mir Menschen auf, denen es schlechter geht und denen ich helfen möchte. Es fällt mir dann nicht schwer zu lächeln oder fremden Menschen bei einem Problem zu helfen.
Je schlechter es mir selbst geht, umso mehr denke ich, dass es allen anderen besser geht oder dass sie viel mehr haben als ich. Das ruft den Neid auf den Plan und mit ihm kommt der innere Kritiker, der die schlechten Gedanken kräftig anheizt. Wir ziehen uns in uns zurück und kappen die Verbindung zur Außenwelt.
Mein Fazit zur Dankbarkeit
Es liegt tatsächlich an uns selbst, wie wir die Welt um uns herum sehen und wie wir mit der Außenwelt dadurch kommunizieren.
Lebe ich im Mangel, erwarte ich, dass alles Gute einfach so von außen kommt, denn ich habe ja nichts und wenn dann nur Probleme. Lebe ich in Fülle, dann fällt es mir leicht zu geben. Dadurch bin und habe ich noch mehr – denn das Positive kommt als Vielfaches in mein Leben zurück.
Mein Notfallplan bei trüben Gedanken:
- Nicht in die schlechten Gedanken hineinsteigern
- Negative Gefühle unbewertet durchfühlen, statt dem inneren Kritiker zuzuhören
- Einatmen und ausatmen
- Den gedanklichen Fokus auf etwas Positives lenken oder im Dankbarkeitstagebuch lesen
So kommst du in die innere Aufwärtsspirale.
Auf dein gutes Leben.
Liebe Grüße, Silke
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Das hast du alles sehr toll gesccrieben und auf den Punkt gebracht. Ich bin zwar nicht alleinerziehend, aber Dankbarkeit ist heutzutage leider ein Fremdwort und viele Probleme hausgemacht.