Nachdem ich mir im letzten Blogbeitrag den Frust über die 6-wöchige alleinige Ferienbetreuung meiner Kinder von der Seele geschrieben habe, wird es Zeit die schönen Seiten der Urlaubszeit zu beleuchten. Denn eine Sache macht mir im Sommer besonders großen Spaß: Camping mit Kindern!
Camping mit Kindern ist ein abwechslungsreiches Abenteuer
6 Wochen Ferien mit Kind daheim und zu wenig Geld für eine große Urlaubsreise? Dann nichts wie raus, bevor euch zu Hause die Decke auf den Kopf fällt.
Statt jetzt viel Geld für Tagesausflüge auszugeben, ist mein absoluter Pro-Tipp das Campen. Camping ist mit Kindern ein spannendes Ferien-Abenteuer, das sich eigentlich jeder leisten kann. Man braucht besonders im Sommer keine große Ausrüstung dafür, die Luftveränderung ist eine Wohltat und die Kinder können den ganzen Tag so viel rumtollen, wie sie wollen. Und niemanden stört es!
Wann hast du zum letzten Mal eine Mahlzeit unter freiem Himmel zubereitet? Wann war dein Kind mal einen ganzen Tag in der Natur? Hast du zum Einschlafen schon mal echte Sterne gezählt?
Teurer Urlaub = große Erwartungen
Wie jedes Jahr, so habe ich auch diesmal kurz vor der Ferienzeit von vielen Alleinerziehenden gehört, dass sie sich keinen Urlaub leisten können. Klar, eine Flugreise in ein kinderfreundliches Familienressort am Meer kostet gerade zur Ferienzeit eine Stange Geld. Geld, das auch eine klassische Kernfamilie mittlerweile kaum noch aufbringen kann.
Wenn man sich die große Urlaubsreise mit Kind dann doch irgendwie ermöglicht, dann sind die Erwartungen an den „perfekten Familienurlaub“ meist so hoch, dass man mit mauligem Kind am Ende dem Geld nachtrauert. Gerade letzte Woche schrieb mir eine alleinerziehende Mutter, dass sie sich den Urlaub nur gerade so leisten konnte und jetzt sehr traurig ist, weil alles anders verläuft als erwartet.
Daher lohnt es sich alternative und entspannte Urlaubsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen, um nicht in eine überteuerte Urlaubs-Erwartungs-Falle zu geraten. Camping mit Kindern ist hier meine unangefochtene Nummer eins.
Camping = Viel Natur, Entspannung und geringe Kosten
Unser Camping-Urlaub findet jedes Jahr im Sommer an einem nahgelegenen See statt. Es ist nur eine Stunde Fahrt, fühlt sich aber trotzdem nach Urlaub an, weil man aus dem üblichen Umfeld rauskommt. Meine Erfahrung hierbei ist, dass es keine lange Anfahrt sein muss oder irgendein exotisches Ziel, um aus dem Alltags-Stress rauszukommen.
Der See auf dem Camping-Gelände lädt zum Baden ein. Es gibt einen Nichtschwimmerbereich und für Große und Kleine ganz tolle Wassergeräte. Sogar ein Trampolin ist auf der Mitte des Sees zu finden. Wer also nicht in Küstennähe wohnt, für den ist so ein Campingplatz mit See eine prima Alternative.
Wer es erst einmal ausprobieren möchte, kann auch einfach nur für ein oder zwei Nächte auf den Campingplatz fahren. Das geht beispielsweise auch an einem Wochenende, wenn keine Ferienzeit ist. Guck doch einfach mal, was es für Möglichkeiten in deiner Nähe gibt und dann nichts wie rein in das Familien-Abenteuer!
Welche Camping-Ausrüstung braucht man?
Zusätzlich zum üblichen Urlaubs-Gepäck brauchst du fürs Campen einen Schlafplatz. Der kann in eurem Fahrzeug sein (Kleinbus, Wohnmobil), in einem Wohnwagen oder in einem Zelt. Auch ein Feldbett unter freiem Himmel ist im Sommer gut möglich.
Was man für eine Nacht auf dem Campingplatz braucht:
Wer im Zelt schläft, dem empfehle ich eine aufblasbare Matte als Unterlage. Das hält die Kälte von unten ab und sorgt für weniger Kreuzschmerzen am Morgen 🙂
Gute und günstige Zelte* und Selbstaufblasende Luftmatratzen* findest du online oder bei Outdoor-Spezialgeschäften.
Selbst einen Schlafsack kann man sich sparen. Ich habe dieses Jahr mit einer normalen Daunenbettdecke und -kissen auf der luftigen Matratze im Zelt geschlafen und bin auch nachts wunderbar warm geblieben.
Was man für die Mahlzeiten mitnehmen sollte:
Becher und Geschirr hat man daheim mit kleinen Kindern meist in einer unkaputtbaren Plastikausführung. Das ist ideal fürs Campen. Es muss nichts extra dafür gekauft werden. Scharfes Messer und Besteck nicht vergessen!
Fehlt nur noch die Kochstelle für die, die selbst kochen wollen. Wer keinen Camping-Kocher hat kann auch einfach eine kleine Elektrische Kochplatte für unterwegs* verwenden. Strom gibt es vor Ort. Es empfiehlt sich noch ein Verlängerungskabel bzw. eine Kabeltrommel* mitzunehmen. Grillen ist auch eine Alternative.
Ansonsten gibt es auf Camping-Plätzen oder in der Nähe Restaurants, Imbiss-Buden und Supermärkte. So dass man das Kochen auch sein lassen kann. Selbstkochen ist aber günstiger und ein besonderes Highlight für die Kinder 🙂
Mein Spartipp rund um die Ausrüstung:
Frag in deinem Familien- und Freundeskreis nach, ob jemand Camping-Ausrüstung hat, die er dir für ein paar Tage leihen kann. Die Sachen liegen eh meist nur rum und werden selten gebraucht. So sparst du viel Geld und kannst erst einmal ausprobieren, ob dir Camping mit Kindern Spaß macht.
Camping mit Kindern – Meine Kostenaufstellung
Mit dem Wohnwagen (9 Euro pro Nacht) haben wir diesmal für jeden Erwachsenen pro Nacht 5,50 Euro bezahlt. Kinder unter 6 Jahren sind auf unserem Campingplatz kostenlos. Ab 6 Jahren kostet die Übernachtung für Kinder 4,50 Euro.
Das macht für mich und meine beiden Kinder (4 und 7 Jahre) ganze 19 Euro pro Nacht. Hinzu kommt noch eine Strompauschale von 3 Euro pro Nacht und Zusatzgebühren für Müll und Steuern von 2 Euro.
Insgesamt sind das 24 Euro für eine Übernachtung. Ein Besuch im Freizeitpark oder Zoo ist oft teurer!
Ausrüstung habe ich keine gekauft, sondern mir alles Fehlende geliehen – samt meiner Schwester, die Besitzerin eines Wohnwagens ist und ein Auto mit Anhängerkupplung hat 😉
Camping mit Kindern und Familie und Freunden
Ein Camping-Ausflug bietet sich auch prima an, um mit Freunden oder der Familie gemeinsame Zeit zu verbringen. Daher sieht man auf Campingplätzen auch oft größere Gruppen, die zusammen gehören. Als ich selbst noch klein war, hat sich meine Familie gerne in Fehmarn auf dem Stamm-Campingplatz meiner Oma getroffen.
Wer kein Freund von Zelt oder Wohnwagen ist, der findet auf vielen Campingplätzen mittlerweile kleine Häuschen, sogenannte Mobilheime, die man mieten kann.
So kann man entspannte Sommertage mit der erweiterten Familie verbringen, wenn man selbst daheim zu wenig Platz für viele Personen hat. Denn auf dem Camping-Platz gibt es genug Raum und jeder hat seinen eigenen Bereich. Es wird zusammen gegrillt, gegessen, gespielt und gesungen – bis die Kinder müde sind und der Mond am Himmel steht. Und wer sich zurückziehen möchte, kann das einfach machen.
Aber auch ohne weitere Reisebegleitung wird es nicht langweilig beim Camping. Kinder schließen unglaublich schnell Kontakt und es gibt viel zu entdecken.
So war unser Camping mit Kindern
Dieses Jahr haben wir zum dritten Mal das Ferien-Abenteuer Camping mit Kindern gestartet. Der Camping-Platz ist uns mittlerweile vertraut, der Ablauf nicht mehr ganz so neu, aber dennoch war es spannend, weil meine Kinder erstmals im Zelt schlafen wollten.
Mein Sohn hat sich in den ersten fünf Minuten nach unserer Ankunft mit dem Jungen vom Nachbarstellplatz angefreundet und war fortan nur noch im Doppelpack unterwegs 🙂 Und das, obwohl er sonst eher von schüchterner Natur ist.
So blieb viel gemeinsame Zeit für mich und meine Tochter. Beim Steine in den See schmeißen, Bücher lesen, baden und Eis essen wurde uns keine Minute langweilig. Leider war der neue Adventure-Minigolfplatz noch in der Fertigstellung. Darauf freuen wir uns dann im nächsten Jahr.
Nach der ersten Übernachtung war mein Ferienfrust verflogen und so genossen wir die gemeinsame Zeit. Wir spielten Federball nach dem Abendbrot, lauschten den Tieren in der Nacht (die ganz schön laut sind, wenn man in einem Zelt liegt!) und versuchten die diebischen Waschbären auf frischer Tat zu ertappen. Fernseher, Internet, Handy und Videos hatten allesamt Sendepause.
Weitere Anregungen zum Camping mit Kindern
Wenn du noch weitere Anregungen oder Campingplatz-Tipps in deiner Nähe suchst, dann schau dir meine Sammlung bei Pinterest zum Thema „Campen mit Kindern“ an. Dort findest du auch zu anderen Themen rund um das Alleinerziehendsein spannende Infos. Es lohnt sich!
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Schöner Text mit vielen guten Tipps.
Ich finde auch, dass Camping mit Kindern super ist.
Mein Sohn liebt es, mit seinem Roller über den Platz zu düsen – gemeinsam mit den vielen anderen Kindern.
Vor allem für Stadt-Kinder ist Camping toll – und für uns büro-arbeitende-Erwachsene auch 🙂
Lg, Christina
Camping ist ein herrlicher Ausgleich. Und ich bin immer wieder erstaunt, dass man rumlaufen kann, wie man möchte. Es stört sich niemand am Outfit und teilt trotzdem das Bier beim abendlichen Sonnenunterganggucken 😉 Liebe Grüße Silke
Hallo, danke für den tollen Beitrag über Camping mit Kindern.
Mein Bruder hat bereits zwei Kinder und geht gern mit den beiden ins Grüne, wenn das Wetter gut ist.
Bei Schlechtwetter ist ein Familienausflug immer etwas schwieriger.
Ich wusste gar nicht, dass man für 19 Euro pro Nacht zu Dritt campen kann.