Vor fast einem Jahr kam ich mit der alleinerziehenden Kathrin in Kontakt. Ihre Ansichten zum Thema Selbstfindung als Alleinerziehende haben mir so gut gefallen, dass ich sie bat, einen Gastbeitrag darüber zu schreiben. Jetzt ist es soweit! Hier kommen Kathrins 5 hilfreiche Tipps für dich:
Liebe Supermamas, ich heiße Kathrin. Ich bin 31 Jahre alt und Mutter eines vierjährigen Sohnes. Lange habe ich mit mir gehadert, einen Gastbeitrag zu schreiben, doch etwas in mir wollte sich mitteilen.
Ich freue mich, wenn wir uns gemeinsam voranbringen, unterstützen und feiern!
Plötzlich alleinerziehend
Wie ging es euch damals als ihr alleinerziehend wurdet? Mir ging es jedenfalls nicht sehr gut. Die Trennung war plötzlich gekommen, ich fühlte mich überwältigt.
Meine Gedanken kreisten und ich dachte damals „Jetzt ist mein Leben vorbei“ und „Jetzt werde ich niemals mehr glücklich sein können“. Das war äußerst deprimierend.
Mein Weg in die Selbstfindung
Ich suchte Hilfe, fand aber weder in Beratungsstellen noch im Internet den Beistand, den ich gebraucht hätte.
An Literatur fand ich damals zwei Werke, die ich nacheinander las:
In Christine Finkes Buch fand ich mich wieder, doch half es mir nicht in meiner Lage. Im Gegenteil, es zog mich noch weiter runter.
Dr. Alexandra Widmers Buch hingegen beinhaltete die voranbringenden Alltags-Tipps, nach denen ich gesucht hatte. Sie erwähnte in ihrem Buch unter anderem den Podcast von Christian Bischoff: „Die Kunst dein Ding zu machen“.
Denn auch Alexandra Widmer machte sich als Alleinerziehende (und Psychotherapeutin) damals auf die Suche nach Wegen und Möglichkeiten trotz der Herausforderungen als Alleinerziehende ein glückliches und erfülltes Lebens zu führen.
5 Fragen, die mir geholfen haben, wieder zu mir selbst zu finden
Ich hörte in den Podcast von Christian Bischoff hinein, was der Startschuss in meine Selbstfindung war. Daraus entwickelte ich in meiner damaligen Situation diese 5 wichtigsten Learnings für mich:
Frage 1 – Wo ist das Geschenk?
„Probleme sind Geschenke“, so lautet der Titel von Christian Bischoffs Podcast-Folge Nr. 006. Die Botschaft: In Problemen steckt auch immer etwas Gutes. Etwas, was das Leben einem sagen möchte, wofür es sich lohnt loszugehen und einen Weg zu beschreiten, der nicht immer leicht sein mag, aber eben ein Geschenk beinhaltet.
Nach einer anfänglichen Skepsis, fand ich den Gedanken immer interessanter und wollte mich auf die Suche nach meinem Geschenk im Alleinerziehenden-Dasein machen.
Frage 2 – Wie spreche ich mit mir selbst?
Ja, wie sprach ich mit mir selbst? Unter anderem wie folgt: „Ich werde nie wieder glücklich sein“, „Alles ist so schwer“, „Womit habe ich das verdient“ usw.
Das hat mich ziemlich fertig gemacht, demotiviert und vor allem frustriert.
Ich entschied mich daher, anders mit zu sprechen. Positiver, aufbauender, Mut machender, liebevoller und wertschätzender.
Das klappte natürlich nicht von heute auf morgen, aber wie in einem Training wurden meine Gedankengespräche mit stetiger Übung über Wochen immer besser und ich spürte allmählich, dass es mir in meinem Alltag besser ging.
Frage 3 – Wieso bin ich in dieser Situation?
Welchen Teil der Verantwortung trage ich?
Ich suchte in der Zeit eine Psychotherapeutin auf, um mir seelische Unterstützung zu holen. Bereits in der zweiten Sitzung lernte ich das Thema ‚Narzissmus‘ kennen und lernte ferner, dass ich mich in einer Beziehung mit einem Narzissten befunden hatte.
Plötzlich wurde mir alles klar.
Dabei gab mir meine damalige Therapeutin mit auf den Weg: „Die Frage ist nicht, warum Ihr Ex-Partner ein Narzisst ist, die Frage ist, warum Sie mit so einem Menschen zusammen waren?“
Und so rückte das Thema „Selbstwert“ in meinen Fokus, was mich meinem Geschenk in meinem Problem näher brachte.
Frage 4 – Was glaube ich über mich selbst?
„Ich werde ab jetzt für immer arm sein!“, war meine Antwort.
Finanzen sind bei Alleinerziehenden ja ein großes, zumeist belastendes Thema. Ich übernahm jedoch zunächst ein vermeintlich allgemein gültiges Bild von Außen anstatt mir mein eigenes Bild von mir zu machen.
Also fing ich an, mich das erste Mal in meinem Leben wirklich mit meinen Finanzen und allgemein mit Geld, Anlage & Co. zu befassen.
Ich begann im Internet zum Thema Finanzen zu recherchieren und stieß als erstes auf den Tipp, meine Geldflüsse zu sortieren.
Daraufhin erstellte ich eine Tabelle am Computer und notierte meine monatlichen Geldeingänge (Gehalt, Kindergeld, Unterhaltsvorschuss und Wohngeld) sowie fixen Geldabgänge (u.a. Miete, Strom, Versicherung, Rundfunkgebühren etc.).
Dadurch wusste ich zum ersten Mal in meinem Leben wo ich stand und wie viel Geld ich im Monat für variable Kosten (Lebensmittel, Drogerieartikel, Freizeit usw.) zur Verfügung hatte.
Danach installierte ich auf meinem Handy eine Haushaltsbuch-App und trug jede noch so kleine Geldausgabe ein. Das gab mir zum ersten Mal das Gefühl, wirklich die Kontrolle über mein Geld zu haben.
Außerdem begann ich, meine Fixkosten-Auflistung zu analysieren und zu schauen, wo es Sparmöglichkeiten gab. So wechselte ich beispielsweise in einen günstigeren Tarif des Fitnessstudios und suchte mir preiswertere Handynetz- und Versicherungsanbieter.
Das bot mir alsbald die Gelegenheit mich am Anfang des Monats „selbst zu bezahlen“, indem ich mir per Dauerauftrag 25 Euro auf ein zusätzliches Konto überwies.
Nach ca. einem halben Jahr fühlte ich mich unheimlich gestärkt. Ich merkte, dass es lohnenswert ist, sich mit „Geld“ auseinanderzusetzen, da ich fast täglich etwas Neues dazulernte und mit der Zeit selbstbewusster im Umgang mit meinen Finanzen wurde.
Frage 5 – Wer kann mir helfen?
Ich war immer eine Person gewesen, die alleine ihre Angelegenheiten geregelt hat. Doch jetzt brauchte ich Unterstützung.
Auf den Vater meines Kindes konnte ich mich damals nicht verlassen, also suchte ich nach Unterstützung an allen Ecken und Enden.
Neben anderen Müttern, mit denen ich mich den ganzen Tag via Handy austauschen konnte, fand ich zusätzlich eine liebevolle Leihoma für meinen Sohn.
Von der Selbstreflexion zur Selbstfindung
Mit diesen fünf Fragen habe ich mich meiner Situation gestellt. Nach rund vier Jahren alleinerziehend sein geht es mir nun deutlich besser als zu Beginn.
Mittlerweile macht es mir sogar unheimlich Spaß meinen Weg als Alleinerziehende zu gehen und anhand aller der sich mir bietenden Herausforderungen zu wachsen.
Es ist eine Reise, die nicht in kurzer Zeit zurückgelegt werden kann. Aber es lohnt sich, denn jeder hat es verdient, ein glückliches Leben zu führen!
Liebe Kathrin, ich danke dir von ganzem Herzen, dass du dir innerlich einen Ruck gegeben und diesen Gastbeitrag verfasst hast. Deine 5 Fragen sind wunderbare Reisebegleiter von der Selbstreflexion rein in die Selbstfindung und werden sicher für viele frisch Getrennte eine große Hilfe sein!
Vielen lieben Dank dafür.
Silke
Wer noch auf der Suche nach vertiefender Literatur ist, der kann sich mein Buch „Gut leben als Alleinerziehende – Schritt für Schritt Anleitung in ein selbstbestimmtes und gutes Leben“ (erschienen im Sommer 2019, BoD) einmal genauer ansehen.
Es gibt hier ein kostenlose Leseprobe.
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