Wechselmodell und was dagegen spricht

Wechselmodell: Was dagegen spricht!

Update: Am 30.4.2019 habe ich mich dazu entschlossen, den ursprünglichen Text dieses Blogbeitrag von mir aus dem Netz zu nehmen. Das Wechselmodell ist sehr umstritten und wird öffentlich heiß diskutiert. Es gibt hierzu aber keinen Königsweg und es ist nicht für alle Elternteile und Kinder geeignet. Dennoch wollen mir fremde Menschen über ihre übellaunigen und teilweise beleidigenden Kommentare unbedingt ihre Meinung zu diesem Thema aufdrücken und mir meine Erfahrungen absprechen. Ganz ehrlich: Lasst mich mit den Machtspielen in Ruhe. Denkt aber bitte immer an die Kinder, bevor ihr euch in jahrelangen Rosenkriegen beim Durchfechten des Wechselmodells gegenseitig aufreibt, weil ihr meint, ein Recht darauf zu haben.

Jede Familie oder besser gesagt, jedes Elternteil und jedes Kind soll selbst entscheiden können, ob es im Wechselmodell leben möchte. Wenn es nur für eine Person in der Konstellation nicht in Ordnung ist, dann kann das Wechselmodell nicht gewinnbringend für alle gelebt werden. Was beim Wechselmodell vor allem für das Kindswohl zu beachten ist, das erfährst du hier: Ob das Wechselmodell für euch geeignet ist, könnt ihr anhand dieser Checkliste herausfinden.




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Wechselmodell Kind bei Mama
Jede Woche werden beim Wechselmodell die Elternteile gewechselt und das Kind packt die Koffer

Meine Kinder sollen nicht aus Koffern leben

Lasst uns die Väter in ihrer Vaterrolle bestärken, damit sie in Zukunft mehr Betreuungsarbeit leisten können und die Frauen tatsächlich besser ihrem Beruf nachgehen können. Es wird Zeit dafür. ABER: Lasst den Kindern einen Lebensmittelpunkt. Kinder wöchentlich teilweise über große Strecken hin- und herzufahren, ist in meinen Augen eine katastrophale Lösung. Kein längerer Aufenthalt an einem Ort, immer auf dem Sprung, JEDE Woche Koffer packen, kein zur Ruhe kommen. Und keine durchgängige Betreuungsperson.

Wechselmodell Kind beim Papa
Jede Woche ein anderer Lebensmittelpunkt bedeutet Stress pur für das Kind beim Wechselmodell

Das ist und bleibt meine Meinung zum Wechselmodell und kein noch so hasserfüllter Kommentar hält mich davon ab oder bringt mich dazu, es mir anders zu überlegen. Denn meine Meinung ist nicht diskutierbar.

Wechselmodell – was dafür spricht

Einen wundervollen Gastbeitrag hat Yvonne Welser zum Residenz- und Wechselmodell geschrieben. Denn ihr älterer Sohn wollte nach jahrelangem Umgang im Residenzmodell das Umgangsmodell ändern und entschied sich selbst für das Wechselmodell:
Umgangsmodell: Vom Residenzmodell ins Wechselmodell 




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Die Betreuung im Wechselmodell ist umstritten. Hier erfährst du, was dagegen spricht.
Das Wechselmodell und warum nicht für alle getrennten Eltern geeignet ist. Mit Checkliste für das Kindswohl.

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29 Kommentare zu “Wechselmodell: Was dagegen spricht!

  1. K. sagt:

    Was für ein ekelhafter, herablassender und unglaublich verallgemeinernder Artikel.

    Gute Väter wären also nur ein „Zufall“ aber gute Mütter die Regel? Ich denke Sie sollten mal in sich hineingehen und fragen, ob da nicht einfach nur negative Gefühle gegenüber dem Ex-Mann und eine unglaublich pessimistische Linse mitspielen, mit dem Sie den Rest der Männer betrachten.

    Ich kenne eine Horde an Beispielen für klasse Väter, die ihre Kinder unterstützen und immer für sie da sind. Ich kenne Trennunsväter, die jahrelang kämpfen mussten, nur um ihre Kinder sehen zu dürfen und ich kenne überraschte Väter, deren Freundin ohne ihr Wissen die Pille abgesetzt hat, die alles aufgegeben haben, quer durch Deutschland gezogen sind, um trotzdem in der Nähe ihres Kindes zu sein.

    Mein eigener Vater ist eine meilenweit bessere emotionale Stütze als es meine Mutter je war. Sie ist dafür schlicht und ergreifend zu hysterisch und irrational.

    Nach ihrer Logik könnte ich jetzt durch meine positiven Erfahrungen meinem Vater gegenüber, über alle Väter urteilen und durch meine negativen Erfahrungen meiner Mutter gegenüber, über alle Mütter urteilen, aber so etwas maße ich mir im Gegensatz zu Ihnen nicht an.

    Liebe Grüße.

    • Silke Wildner sagt:

      Liebe K.
      Mein Artikel ist nicht dazu gedacht, über die Väter von heute zu richten. Ich wünsche mir viel mehr gute Väter, die sich in ihre Familien einbringen und auch nach der Trennung für das eigene Kind da sein können. Ich kann mir sogar vorstellen, dass verstärkte gute männliche Familienarbeit die Scheidungsquoten sinken lassen könnte. Zumindest behaupte ich das jetzt mal so nur mit dem bloßem Blick auf meinen Freundeskreis.

      Aber auch heute noch gibt es so unglaublich viele Männer, die sich mit diesen Themen sehr schwer tun. Frauen in Paarbeziehungen, die mit den Kindern zu oft alleine gelassen werden. Warum – frage ich mich! Liegt es wirklich an den fehlenden Vorbildern? Warum finden so wenig Männer ihre Erfüllung in erzieherischen Tätigkeiten? Und ich habe das Gefühl, dass es immer weniger werden.

      Zu meiner eigenen Grundschulzeit gab es zwei, drei Grundschullehrer. Heute findet man auf der gleichen Schule: Keinen! Und auch im Kindergarten: Keinen Erzieher! Und auch der Turn-Übungsleiter von früher ist mittlerweile weiblich. Das kann doch nicht sein! Ich glaube, wenn wir gesellschaftlich und politisch verstärkt Rollenbilder aufbrechen, dann werden sich zu den heute schon guten Vätern noch viele dazu finden. Das und nur das ist Ziel meines Artikels.

      Liebe Grüße
      Silke

      • Christian B. sagt:

        Leider muss ich die Erfahrung machen, dass wenn Man(n) Vater sein will und auch kann, dass dann gerne große Steine in den Weg gelegt werden. Mama von heute (um auch mal sehr allgemein zu bleiben) möchte doch gar nicht das der alte (ex) im neuen Glück eine Rolle spielt und am liebsten ganz verschwindet und nur das Geld überweist (anderes Thema).

        Ich würde mir wünschen, dass die Mamas von heute einsehen, dass ihre Kinder einen guten Vater brauchen und das so oft es eben geht!

        • Silke Wildner sagt:

          Lieber Christian.
          Ich freue mich über jeden Mann, der seine Vaterrolle einnehmen möchte. Und zwar nicht erst, wenn die Familie zerbricht, sondern wenn sie durch die Geburt des Kindes entsteht. Und übrigens, das Geld ist für das Kind und nicht für die Mutter – wenn du mit Geld überweisen den Kindesunterhalt meinst. Leider zahlen fast die Hälfte aller getrennten Väter gar keinen Unterhalt. Bei 2 Millionen Alleinerziehenden sind das, wenn man die alleinerziehenden Väter abzieht, fast 900.000 Väter alleine in Deutschland.

          Daher ja: Her mit den guten Vätern. Seid alle ein sehr gutes Beispiel und zieht andere Väter mit. Ganz besonders die Mütter haben eine Entlastung durch den Kindsvater verdient. Leider sind viele Väter der Meinung den Müttern dann noch Steine in den Weg zu legen. Das zeigt zumindest mein Kontakt zu anderen Alleinerziehenden. Und das sind mittlerweile fast 300 Frauen. Die wenigsten bekommen gute Unterstützung vom Ex-Partner. Das finde ich sehr traurig.

  2. Andre Hoechtlen sagt:

    Ich kann K. da nur absolut beipflichten, nachdem ich zu Beginn völlig unvoreingenommen Ihren Artikel gelesen habe.
    Unglaublich was dort teilweise über die Väter von heute geschrieben steht. Um jetzt auf alles einzugehen, fehlt mit leider die Zeit.
    ABER
    Ich bin so ziemlich in Ihrem Alter und kann Ihre Aussagen zum Thema Grundschule in der Zeit überhaupt nicht teilen oder bestätigen.
    Ganz im Gegenteil. Es gab dort soweit Ich mich erinnern kann gleichermaßen viele Lehrer und Lehrerinnen.
    Meine 5 jährige Tochter, die höchstwahrscheinlich und hoffentlich bald in einem Wechselmodel leben darf bzw. wird, liebt übrigens ihre beiden männlichen Kindergärtner sehr.
    Einen Mangel an Vorbildern kann ich also überhaupt nicht bestätigen.
    Und das Sie mit Ihrem Artikel das Ziel verfolgen, mehr gute Väter, zu den wenigen die es bereits gibt, zusätzlich zu finden, ist für jeden der diesen Artikel aufmerksam gelesen hat der blanke Hohn.
    Entschuldigung, aber Ich bin gleichermassen sowohl aufgebracht, als auch sehr traurig über eine solche Meinung einer alleinerziehenden Mutter von 2 kleinen Kindern, die dem Anschein nach viele Beziehungsprobleme zu Männern bzw Vätern durchlebt haben muss.
    Bitte verallgemeinern Sie öffentlich doch keine persönlichen Meinungen über eigene Erlebnisse, wofür keine anderen „normaldenkenden“ Väter (und das sind viele), nichts können.
    Im Normalfall sucht sich übrigens jeder sein Gegenüber freiwillig und auf eigenes Risiko aus. Auch Männer tun das.
    Vielleicht einfach mal drüber nachdenken oder wie vorangegangen diesen Kommentar ebenfalls nutzen um (sprichwörtlich)noch mehr Öl ins Feuer zu gießen um das endlich sehr gut durchdachte, faire und willkommene Wechselmodell zu verteufeln.

    MfG
    Andre H.

    • Silke Wildner sagt:

      Lieber Andre.
      Ich kann ihren Kommentar natürlich so nicht unkommentiert stehen lassen und habe hier ein paar Fakten zusammengetragen, die leider wirklich der Tatsache entsprechen und nicht nur meine persönliche alleinstehende Erfahrung widerspiegeln.
      Es freut mich, dass Sie in einer Grundschule mit gleichen männlichen und weiblichen Lehreranteilen unterrichtet wurden. Leider ist das nur ihre persönliche Erfahrung, denn schon 2016 erschien in der ZEIT ein sehr interessanter Artikel „Grundschullehrer: Männer? Höchstens im Hausmeisterkabuff“ der das starke Übergewicht der weiblichen Lehrkräfte zum Thema hatte: https://www.zeit.de/karriere/beruf/2016-06/grundschullehrer-maenner-beruf-anteil
      Die WELT hatte 2017 einen Artikel über die Erzieherinnen und Erzieher in Kitas herausgebracht: https://www.welt.de/wirtschaft/article163993147/Wo-besonders-viele-Maenner-in-Kitas-arbeiten.html
      Demnach kommt gerade mal Hamburg auf 10% männliche Erzieher in Kitas, der Bundesdurchschnitt liegt bei 5,2%. Leider kommen daher viele Kinder in Kitas und Grundschulen nicht in den Genuss von männlichen Bezugspersonen. Meine Kinder haben 0 männliche Erzieher in der Kita und 0 Grundschullehrer. Kein Witz – sondern in vielen Orten Deutschlands Wirklichkeit. Googeln Sie mal danach, es gibt massig Artikel zu diesen Themen.

      Auch ihre Meinung zum „sehr gut durchdachten, fairen … Wechselmodell“ kann ich nicht teilen. Es ist schön, dass für Sie und ihre Ex-Partnerin das Modell angemessen erscheint. Es braucht aber zwei auf der Elternebene gut funktionierende Erwachsene, um das Modell gut leben zu können. Aber bitte lassen Sie bei dem fairen „Aufteilen des Kindes“ nicht das Kind außer acht. Es wird zwischen Ihnen beiden hin- und herwechseln. Jede Woche eine andere Bezugsperson. Hätten Sie das als Kind gewollt? Jede Woche ein anderes „eigenes Reich“. Kein Wunder, dass sich Psychologen gegen das Wechselmodell aussprechen. Auch das lässt sich googlen. Hier mal ein Artikel zum Blick aus der Entwicklungspsychologie: https://mit-kindern-reifen.de/gedanken-zum-wechselmodell-durch-die-brille-der-entwicklungspsychologie/
      Vielleicht beschäftigen Sie sich auch einmal mit dem Wechselmodell aus Sicht ihres Kindes bevor sie sich dafür aussprechen.
      Das sie mir meine negativen Gedanken zum Wechselmodell jetzt einfach als „Selbst Schuld – Augen auf bei der Partnerwahl“ in die Schuhe schieben wollen, ist natürlich eine sehr einfache Lösung. Das hat ihre Vorrednerin K. ja auch als einzige Lösung gehabt. Leider ist das mit dem „selbst Schuld“ auch so eine Sache. Wir entscheiden nur ca. 5% unserer Entscheidungen bewusst, der Rest läuft über Prägungen, Erziehung, Umfeld, Glaubenssätze, Unterbewusstsein etc. ab. Diese können mitunter verkorkst sein, da wir alle nicht in einer idealen Welt leben und aufgewachsen sind. Warum wir uns, unsere Partner auswählen, wissen wir manchmal selbst nicht so genau. Und damit stehe ich auch wieder nicht alleine da. Ich bin kein Einzelfall, und auch wenn sich mein Blogbeitrag nur nach meinen eigenen Erlebnissen anhört, so habe ich viele Geschichten anderer Frauen dort mit eingearbeitet. Und sogar eines Mannes, der jetzt Alleinerziehender ist.

  3. nina sagt:

    ich habe mich die ganze zeit gefragt a) was fuer eine qualifikation du wohl hast und b) was fuer eine fragwuerdige bindungstheorie das wohl sein soll. neufeld, das sagt natuerlich einiges. ich bin nicht ueberzeugt vom wechselmodell, wenn man es aber kritisieren will, sollte man doch besser auf wissenschaft denn auf esoterik zurueckgreifen.

    • Silke Wildner sagt:

      Liebe Nina.
      Wenn du wissenschaftlich belegte Arbeiten suchst, dann solltest du vielleicht keine Blogs lesen. Auf meinen Blog schreibe ich als alleinerziehende Mutter über meine Erfahrungen, Gedanken und Ideen.
      Silke

  4. M. sagt:

    Liebe Silke,

    nachdem ich deinen Blog zum Wechselmodell nun mehrmals gelesen haben, habe ich einige Fragen dazu:

    1) Richtig gute Väter
    Du schreibst, dass man für das Wechselmodell richtig gute Väter braucht. Und was ist mit den Müttern? Die müssen nicht richtig gut sein?
    Wer bestimmt, ob die Mütter überhaupt zur Erziehung geeignet sind? Bei den Vätern behauptest lediglich du, dass sie nicht als Erziehungsperson taugen.
    Sind Mütter deiner Meinung nach immer der bessere Elternteil?
    Das scheint deine Meinung zu sein, da die Kinder ja fast ausschließlich von Frauen erzogen werden. Also können nur Frauen erziehen?

    2)
    Wie soll es dann möglich sein Männer in Kitas, Kindergärten usw. als „Erzieher“ einzusetzen, wenn Sie doch auch nur von Frauen erzogen wurden? Sie haben das erziehen dann doch auch nie gelernt. Ein Teufelskreis?

    3) Das Wechselmodell als Hintertürchen für den Vater
    Spart man mit dem Wechselmodell als Vater wirklich Geld (bei dir Unterhalt genannt)? Wenn man die Kinder nur am Wochenende sieht, reicht eine viel kleinere Wohnung, da die Kinder kein eigenes Zimmer benötigen. Hinzu kommt auch noch der ganze Lebensunterhalt in Form von Nahrung etc. im Wechselmodell. Hast Du schon einmal nachgerechnet, ob sich das Wechselmodell tatsächlich für den Vater zum Sparen eignet?

    4) Deine Ausbildung
    Hast du einen akademische Ausbildung? Ich wage zu behaupten NEIN! Sonst würdest du auch auf Stellen bewerben, bei denen du weniger als 60 % der Anforderungen erfüllst.

    Viele Grüße

    M

    • Silke Wildner sagt:

      Lieber M. Ich nehme mal an du bist ein Mann, sonst hättest du deinen Kommentar vermutlich so nicht geschrieben. Geh mit gutem männlich Beispiel voran und zeig, das Männer ebenso gut in Kitas, Grundschulen oder im Sport-Verein tätig sein können. Sei ein gutes Beispiel, so dass dir viele folgen. Dann schaffst du endlich den Switch in diesen Berufsgruppen und es wird endlich normaler für Kinder und Erwachsene, dass auch Männer gute Erziehungsqualitäten haben. Je mehr Männer diese Berufe wählen, umso höher steigt hier dann hoffentlich auch das Gehalt
      Herzliche Grüße von mir – übrigens mit akademischem Grad (Diplom). Aber halt nur eine Frau und Alleinerziehende dazu. Eine die täglich mit sehr vielen anderen Frauen, Müttern und Alleinerziehenden in Kontakt steht und daher auch nur aus Frauensicht über meine Erfahrungen und Gedanken berichten kann. Leider kenne ich keine richtig schlechte Mutter, dafür wurde mir von sehr vielen Vätern berichtet und kenne es aus meiner eigenen Kindheit und Ehe. Du darfst mir aber gerne mal so richtig schlechte Mütter vorstellen, damit sich meine Meinung und gefühlte Quote im Kopf ändert.
      Grüße
      Silke

      • M. sagt:

        Liebe Silke,

        leider muss ich dich enttäuschen, ich bin weiblich!

        Es ist schade, dass du meine Fragen nicht beantwortet hast. Warum eigentlich nicht? Weil du dann zugeben müsstest, dass ein Großteil deiner Aussagen nur aus Vorurteilen und Unsinn bestehen?

        Es erstaunt mich auch nicht, dass du tagtäglich nur Frauen triffst, die deine schlechten Erfahrungen mit Vätern teilen. Das liegt daran, dass man dann besser zusammen über die schlechten Väter jammern kann.
        Eine Frau, die ein Kind mit einem „guten Vater“ hat, die möchtest du gar nicht kennen, weil dann deine pauschalierten Aussagen nicht mehr zutreffen würden.

        Das allerschlimmste an deiner Einstellung ist allerdings, dass du diese – hoffentlich nur unbewusst und nicht bewusst, auf deine eigenen Kinder überträgst.
        Ist dir klar, was du damit deinen Kindern antust, wenn du diesen von Klein auf eintrichterst, dass Männer keine guten Väter sein können? (Achtung: rhetorische Frage!)

        • Silke Wildner sagt:

          Liebe M.
          Ich möchte mich mit dir nicht streiten. Ich kenne dich ja gar nicht. Du hast deine Meinung und ich meine. Das hier ist mein Blog, der über meine Erfahrungen berichtet. Du wirst mir meine Gedanken durch deine Kommentare nicht umdrehen können. Ich wünsche dir ein schönes Leben. Liebe Grüße, Silke
          P.S. Du musst meinen Blog nicht lesen, wenn er dir nicht gefällt.

  5. Petra sagt:

    Ich kenne richtig schlechte Mütter! Ich kenne „Mütter“ die kein gutes Haar an dem Vater ihrer Kinder lassen, weil sie dann ihre Macht ihm gegenüber verlieren würden. Sätze wie:“Wenn du mir mein Kind nicht einen Tag früher zurück bringst, bekommst du ihn/sie gar nicht mehr.“, sind keine Seltenheit.
    Das Wechselmodel hat nichts, aber auch gar nichts mit Ersparnis zu tun. Da haben sie leider überhaupt keine Ahnung.
    Ich schließe mich da M. an, sie sind von Vorurteilen verblendet.
    Und hören auf verletzte „Mütter“, die sich einen Scheiß um das Wohl ihres Kindes scheren, vielleicht sollten sie mal aus ihrer Komfortzone raus gehen. Gehen sie mal in eine Kriseneinrichtung für Kleinkinder, da werden sie erkennen, dass es in jedem Geschlecht schlechte Eltern gibt.
    Bitte erweitern sie ihren Radius!

    Achja… um ihrem Vorurteil entgegen zu wirken, ich bin eine Frau. Eine Frau, mit einem Partner, der das Wechselmodel mit seiner Exfrau anwendet. Und eine Frau, die in eine Kriseneinrichtung gearbeitet hat und jetzt in einem Kindergarten, also sehr viel mit Eltern zu tun hat.

    Petra

    • Silke Wildner sagt:

      Liebe Petra. Dass das Wechselmodell nach dem Nestmodell eine teure Angelegenheit ist, dass weiß ich. Es ergibt sich ja schon alleine aus der Tatsache, dass zwei größere Wohnungen gebraucht werden, damit das Kind bei beiden Eltern seinen Platz hat. Aus diesem Grund ist das Wechselmodell auch nur für Eltern und Kinder geeignet, die es auch richtig leben wollen und können. Dann ist es eine gute Alternative.

      Was ich aber nicht verstehe ist, dass meine Erfahrungen und die der vielen Frauen, mit denen ich täglich zu tun habe, hier scheinbar nicht gelten. Was macht denn eine Mutter zu einer schlechten Mutter, wenn sie nicht (mehr) den Bedürfnisse des Ex-Partners entgegenkommt und sich um ihre eigenen Bedürfnisse und die ihres Kindes kümmern?

      Das es auf beiden Seiten schlechte Elternteile gibt, da gebe ich ihnen Recht. Aber das ändert auch nichts an der Tatsache, dass es auch schlechte Väter gibt, die die Kinderbetreuung von der eigenen Mutter oder der neuen Partnerin erledigen lassen. Die Hälfte der unterhaltspflichtigen Elternteile – und dazu gehören über 90% Männer – zahlen ja noch nicht mal für ihr Kind. Und da reden wir von Millionen Vätern!

  6. Melanje sagt:

    Ich teile die Meinung eines festen Lebensmittelpunkt, was ja nicht bedeutet das der Vater sein Kind nicht öfter sehen darf, wenn der Wunsch da ist. Gerade wenn das Kind noch klein ist und die Eltern sich trennen ist es doch gut wenn wenigstens eine konstante bleibt. Es ist nur eine Meinung und kein Befehl. Am Ende ist es eh immer situationsabhängig wie man es regelt und irgendwann sind die Kinder in einem Alter wo sie es selber entscheiden.

  7. M. sagt:

    Hallo zusammen,

    ich bin ein Vater und meine Tocher(5 1/2) wohnt seit der Trennung vor 4 Jahren überwiegend bei mir. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es einem Kind gut tut und Ruhe gibt, EINEN Lebensmittelpunkt zu haben. Das Wechselmodell kann vielleicht eine gute Lösung sein, jedoch knüpft das an viele Voraussetzungen. Eine immer wieder genannte ist, das man sich als Eltern gut versteht. Da die meisten Trennungen nicht einvernehmlich geschehen, ist das schon mal schwierig. Ja ich weiß, Elternebene von Paarebene trennen, aber man ist ja keine gespaltene Persönlichkeit und ist zB. das Vertrauen nicht da, dann ist es nicht da. Da kann man nicht in ausgewähltren Bereichen sagen „Hier vertraue ich der anderen Person“.
    Dieses verkrampfte, mathematisch exakte 50/50 empfinde ich nicht als kindgerecht. Es vermittelt eher hier soll Streit zwischen den Eltern vermieden werden, das Kind wird wie andere Güter einfach in der Mitte getrennt. „So, und nun streitet euch nicht, es hat jeder das Gleiche.“ Mal ehrlich, in welcher intakten Familie wird ein glückliches Kind genau 50/50 betreut ? Es gibt immer einen der etwas mehr betreut. Die Betonung liegt bei „etwas“, nur ein Wochenende aller 2 Wochen finde ich auch nicht in Ordnung, das empfinde ich auch als zu wenig. Aber 30/70 bis 40/60 ist denke ich vollkommen realistisch und auch zum Wohle des Kindes. Voraussetzung ist aber auch da zum Wohle des Kidnes, das beide Eltern möglichst „fußläufig“ voneinader entfernt wohnen, sodass das Kind bei beiden seine Freunde Besuchen kann, selbst besucht werden kann, Vereine nutzen kann oder ind er Schule dann auch mal das vergessene Sportzeug bei Mama holen kann, wenn es gerade bei Papa ist (oder umgekehrt).
    Fürsprecher des Wechselmodells sind (aus meiner Erfahrung heraus) oft Schlichtungsstellen (Motto: „Streitet euch nicht, jeder die Hälfte“) und oder Theoretiker die entweder keine Kinder haben oder zumindest das Glück, selbst keine Trennungskinder zu haben. Fragt man aber die, die über Jahrzehnte täglich Erfahrung mit Kindern der unterschiedlichsten Modelle haben, Kita-Erzieher, Lehrer, etc., erhällt man zum Thema Wechselmodell meist ein Augenrollen und ein „Um Gottes Willen“ bzw. die Aussage, dass „aus eigener, jahrelanger, praktischer Erfahrung Tag für Tag, das Wechselmodell das mit Abstand ungünstigste Modell für die schulische Lernentwicklung von Kindern“ ist. Selbst jetzt Erwachsene, die als Kind im Wechselmodell leben „mussten“, sagen sie hätten es gehasst, dieses ständige Hin und Her.

    Fairerweise sei zum Abschluss gesagt, dass die Mama meiner Tochter auch gern das Wechselmodell hätte und jedes „Fehlverhalten“ unserer Tochter gleich mit der ungleichen Betreuung verbindet. Unterhalt zahlt sie aus Ihrer Sicht natürlich auch viel zu viel (ich verzichte bereits auf einen 3-stelligen Betrag im Vergleioch zu dem was das Jugendamt ausgerechnet hat). Ich will damit sagen, die Art der Sichtweise hängt wohl weniger vom Geschlecht hab, sondern eher davon in welcher Situation man sich befindet.

    Meine Empfehlung an die, die ein Wechselmodell einseitig anstreben: versucht es nicht mit aller Gewalt wenn es dem Kind scheinbar gut geht so wie es ist. Das Kind ist keine Salami die man 50750 teilen kann und sollte.

    Meine Empfehlung an die, die dem weniger betreuenden Elternteil nur ein Wochenende aller 2 Wochen zugestehen, obwohl der andere mehr leisten kann und will: lasst die Zügel etwas lockerer, sodass ne „realistische“ Verteilung der Betreuung möglich ist (30/70…40/60). Ich denke das tut den Kindern ganz allgemein gut, denn es braucht beide Elternteile ! Und da ist ein Wochenende aller 2 Wochen arg wenig, wenn es anders möglich wäre.

    • Silke Wildner sagt:

      Vielen Dank für deinen umfassenden Kommentar aus Väter-Sicht. Ich denke, es kommt immer in erster Linie auf das Kind an. Es gibt auch Fälle, da klappt es mit dem Wechselmodell ganz gut. Aber wie du schon schreibst: Das Kindswohl hat hier Vorrang und nicht der Terminkalender der Eltern.

  8. Patrick sagt:

    Also ich bin auch Papa , meine Tochter wohnt bei mir und bei der mutter. Bei der Trennung habe ich mich natürlich vorbereitet und bin meiner Kinder wegen nicht eine Stadt weiter gezogen. Das is Schon Grund Voraussetzung für das Wechselmodel. Meine Tochter lebt auch nicht aus Koffern , sie brauch garnix, hat alles bei mir von a bis z. Manchmal nimmt sie das eine oder andere Spielzeug mit von mir zu Mama oder umgekehrt. Wir wohnen mit dem Fahrrad 10
    Minuten von einander entfernt, wir haben das Gefühl das wir es richtig machen. Ich bin auch froh das ich mein Kind im Alltag erleben darf, ich bin glücklich darüber das ich da sein kann. Es geht natürlich in erster Linie um das Kind , aber man darf die Eltern nicht vergessen. Für Mama oder Papa die ernsthaft Interesse am Kind haben und nicht nur der Süßigkeiten bringer sein wollen, ist das sehr schmerzhaft wenn sie ausgegrenzt werden vielleicht auch von einem Eltern Teil unbewusst vorm Kind denunziert. Das kommt einfach so häufig vor , die Eltern merken es garnich.

    • Stephan sagt:

      Hallo,

      ich finde das Thema sehr wichtig. Ich bin selber Scheidungskind mit der Konsequenz keinen Kontakt zu meinem Vater gehabt zu haben, und habe auch selber als Erzieher gearbeitet. Mit meiner Tochter leben wir das Wechselmodel. Sowohl aus Fachlicher als auch persönlicher Sicht halte ich es für schädigender wenn ein Kind auf einen Elternteil verzichten muss oder diese rnur eine Randrolle spielt. Meiner persönlichen Meinung nach haben Eltern hier einfach ihre Konflikte hinten anzustellen, leider passiert das oft nicht. JA ein Wechselmodell funktioniert nur mit klaren absprachen und wenn man Konflikte sachlich irgendwie lösen kann. Perfekt wird es nie und Paar und eltern ebene zu trennen ist schwierig, aber ich finde dann sollten eltenr sich halt hilfe holen. Kinder sind schon in einer Trennung genug leid tragend. dann auch noch auf einen Elternteil verzichten zu müssen, ist noch schmerzlicher, Auch als Vater nur keine maßgebliche Rolle am Leben meinen Tochter zu haben ist mir eine Horror Vorstellung, ich glaube daran würde ich zerbrechen. Ich hoffe sehr das sich das Wechselmodell stärker durchsetzt den die Vorbehalte machen es leider vor allem den Vätern schwer die sich kümmern wollen. Ich stimme zu, das Wohl des kindes steht im Vordergrund. Aber genau daher bin ich überzeugt das ein Kind feste, stabile und verlässliche Beziehung zu seinen beiden Eltern braucht. und eben auch Alltag mit beiden. Es ist schlimm das man als Vater immer Angst haben muss, das die Mutter doch mal nen Sorgerechts streit anfängt aus persönlichen gründen und im schlimmsten Fall ein Richter dann für Mutter entscheidet, weil sie halt die mutter ist… 🙁 kein schönes Gefühl und diese sorge schwingt leider immer irgendwie mit, da scheinbar wir Väter da einen schwierigeren Stand haben. Ich hoffe meine Maus gut durchs leben begleiten zu können und ich werde mich immer in unserem Fall für ein Wechselmodell entscheiden, auch wenn es für mich mehr Stress ist. Denn das ist es, meine kleine ist 60% der zeit bei mir, ich arbeite trotzdem Vollzeit, nehme hohe Pendelkosten zum Arbeitsplatz auf mich,mache Haushalt usw usw, und sorge auch dafür das meine Tochter viele soziale kontakte und Freundschaften hat. Und ich nehme diese „Investitionen“ auf mich weil ich glaube das sie für meine Tochter und ihre LANGFRISTIGE psychische Gesundheit wichtig sind… ich finde es wird immer vergessen, das die Rolle der Eltern auch für das Verhalten der Kinder im Erwachsenen Alter wichtig ist… Meine persönliche Tendenz ist das wenn ein Eltern teil sich raus nimmt das schädigend ist, langfristig… Umso mehr schade das man immer über die Mütter redet aber die Väter, auch wenn es nur wenige vielleicht sind, die sich gut kümmern nicht so im Fokus auftauchen. Es wird ja immer wieder gesagt, das wohl des Kindes steht im Mittelpunkt. JA dem stimme ich zu, und daraus leitet sich für mich die Konsequenz ab das Väter und Mütter sich in einer Trennung einfach mal zusammenzureißen zu haben und eben auch dem Kind ein Wechselmodell mit Klarheit, verlässlichen absprachen und einem Leben bei Mama und Papa zu ermöglichen. Ja der Weg ist nicht einfach, aber haben die Kids es nicht verdient nicht unnötig leidtragende der Trennung zu sein? Ich kann sagen das es sicher nicht leicht ist eins zu etablieren und es gibt dabei auch Schwierigkeiten, und ich musste auch manches mal nen Konflikt als Verlierer verlassen und mein Ego da zurückstellen, aber wenn das am ende für meine Tochter besser ist, dann mach ich das…Leider fechten viele Eltern über ihre Kinder die getrennte Beziehung aus, das finde ich schade, ich würde mir sehr wünschen für die Kinder das die Eltern hier ein gemeinsames miteinander schaffen auch nach einer Trennung. Nebenbei auch aus meiner Erfahrung kann sich in der Regel ein Kind sehr gut auf unterschiedliche Lebenskontexte einstellen. Nach aktuell wissenschaftlicher Debatte ist wohl auch das Wechselmodell kindgerechter… nur mal so, Ausnahme sind wohl aktuell Säuglinge und Babys(https://www.dji.de/themen/eltern/das-wechselmodell.html).Ein wöchentlicher Wechsel heißt nicht automatisch weniger Sicherheit oder Konstanz, wenn die Regeln und absprachen eingehalten werden dann passt das. Meine Tochter weiß teilweise sehr genau wann „mama“-tag ist(also wechsel), und lernt da sogar ganz gut den wochenrhytmuss. sie freut sich auf beides und ich denke da ich und ihre Mama sehr unterschiedlich sind, profitiert sie sogar doppelt durch die unterschiedlichen Persönlichkeiten von uns beiden Eltern und hat bei jedem Aspekte die sie beim anderen halt nicht hat. Meine Kommentar wird hoffentlich nicht missverstanden, ich habe wirklich tiefen Respekt vor Alleinerziehenden, und ich weiß auch das es leider manchmal nicht anders geht, aber ich hoffe einfach das sich das WM in seinen stärken auch mehr als gute alternative darstellt. Hab irgendwie einfach das Gefühl, Alleinerziehende mag vielleicht die einfachere Lösung sein, aber ich persönlich denke es ist nicht die bessere und wenn sie scheitert weil ein Elternteil sich nicht kümmern will oder Konflikte aufmacht übers Kind, dann sollte man diesem Elternteil mal sehr ins gewissen reden… Das Problem sind hier meiner Meinung nach nicht die Kinder sondern die Eltern. Nebenbei hat das WM auch Vorteile für Eltern, es ist schon angenehm auch mal abends zeit für sich zu haben… oder auch zu wissen das da noch wer anders ist um nach dem Kind zu schauen wenn mal was ist… Ich denke am ende auch das WM für Eltern psychisch entspannter ist.. aber gut anderes Thema.. 😀 Man möge mir meine Rechtschreibfehler verzeihen. schreibe ungern lange Texte…^^ Und ich kann auch verstehen das so manche aussagen im internet die bezüglich wechselmodell und Väter getroffen werden, eben besonders Väter die sich kümmern wollen, schon ziemlich triggern, und eher Ängste und Unsicherheiten bei uns schüren, das man immer kurz davor ist Sorgerecht zu verlieren weil man halt nun mal der Vater und nicht die Mama ist….

      • Stephan sagt:

        Hier auch ein Artikel zum Thema der für mich ganz gut auch ausdrückt warum ich finde das zumindest von staatlicher Seite auch das Wechselmodell berücksichtigt werden sollte, und der Staat eher Strukturen schaffen sollte das Eltern eben nicht vom Wechselmodell abgehalten werden bzw. im Wechselmodell sollten meiner Meinung nach genauso viele Vorteile liegen aus staatlicher Sicht. Kann ja nicht sein das es für den Staat im Endeffekt nur alleinerziehende gibt auch wenn das gar nicht die gelebte Realität ist… https://www.sueddeutsche.de/politik/debatte-um-elternrechte-getrennt-heisst-nicht-alleinerziehend-1.2440755

      • Silke Wildner sagt:

        Hallo Stephan. Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar zum Wechselmodell, den Einblick in deinen Alltag und deine Beweggründe. Ich persönlich denke, dass es nicht die EINE Lösung für alle gibt. Aus meinem persönlichen Umfeld kenne ich ein ehemaliges Paar, dass auch das Wechselmodell gut lebt und scheinbar alle damit zufrieden sind. Dann ist es eine gute Lösung. Aber ich halte nichts vom gerichtlich erzwungenen Wechselmodell. Wenn die Eltern sich nicht Grün ist, müsste erstmal die Arbeit an der Elternebene verstärkt werden, bevor ein Umgangsmodell draufgesetzt wird. Und leider gibt es immer noch sehr viele Elternteile, die kaum oder gar keinen Kontakt zu ihrem Kind halten. Da hilft dann auch „ins Gewissen reden“ nicht viel. Ich hatte es selbst bei uns mit dem Fokus auf das Kindswohl und den Aufbau der Vater-Kind-Beziehung anfangs vermehrt versucht. Aber wenn das nicht auf Gegenliebe trifft, dann muss man auch dafür eine Lösung finden. Denn einen anderen Menschen kann man nicht ändern. Daher bin ich sehr froh, dass es unterschiedliche Lösungen gibt. Nicht nur für die Eltern, sondern auch für die Kinder.

  9. Christiane sagt:

    Hallo,

    zuerst einmal finde ich es sehr schade, dass du den ursprünglichen Artikel aufgrund von Hassartikeln gelöscht hast!
    An all diejenigen weiter oben in der Liste, die einen solchen Kommentar verfasst haben: IHR HABT SIE DOCH NICHT MEHR ALLE!!!

    Ich sehe das ganze sehr zwiespältig. Ich bin seit November letztes Jahr geschieden, getrennt seit September 18 und unsere Tochter (inzwischen 3) lebt bei mir. Jedes zweite Wochenende und 1-2x unter der Woche ist sie bei ihrem Papa.
    Er möchte unbedingt das Wechselmodell, ich bin dagegen, da ich bei uns organisatorische Probleme sehe, die er entweder nicht sieht oder (meiner Meinung nach) nicht sehen will. Wir arbeiten nämlich beide in unterschiedlichen Schichtsystemen. Ich habe immer eine Woche lang dieselbe Schicht (fange frühestens um 6 Uhr an, die Spätschicht endet 19 Uhr, eine Mittelschicht gibt es auch noch). Er arbeitet täglich anders, fängt auch manchmal um 6 Uhr an oder hat Spätschicht bis 21.30 Uhr oder sogar Nachtschicht. Wie also sollte es da funktionieren, wenn er so lange arbeiten muss oder nachts, schließlich gibt es für solche Zeiten keine Kita und unsere Tochter zwischendurch dann wieder hin und her zu fahren, entspricht meiner Meinung nach NICHT dem kindeswohl.
    Abgesehen davon übernachtet unsere Tochter noch nixht bei ihm, da sie noch nixht so weit ist und ihr Vater sich dies nicht zutraut – dann wäre sowieso alles ein Witz!
    Aber Hauptsache ich muss mir die ganze Zeit Vorwürfe anhören, was für eine furchtbare Exfrau ich bin, weil JEDER inzwischen diese Wechselmodell leben würde 🙄

    Also ich gebe dir voll und ganz Recht, dass das Wechselmodell nun mal nicht für ALLE passt und das ist okay und keine sollte sich dafür was anhören müssen!!!

    • Silke Wildner sagt:

      Liebe Christiane, vielen Dank für deinen Kommentar zu meinem Blogartikel. Ja, das Thema Wechselmodell wird derzeit sehr gerne politisch und medial hochgekocht. So viele Befürworter auf weiter Flur und so wenige positive Beispiele. Denn für ein Wechselmodell braucht es eben mehr als nur die Teilung der Kinderbetreuung in 50:50, das hast du sehr gut beschrieben. Es kommt also auf die Eltern, das Umfeld und in erster Linie auf das Kind an. In meinen Umfeld gibt es ein positiv gelebtes Wechselmodell, aber leider auch 2 hochstrittige Fälle, bei denen ein Elternteil das Wechselmodell gerichtlich erwirkt hat. Das ist die denkbar schlechteste Grundlage für das Wechselmodell. Lass dir daher nichts einreden und vertraue auf deine innere Stimme. Liebe Grüße, Silke

  10. Tine sagt:

    Der Artikel ist super, Danke! Ich möchte dich nur bitte, über die Schriftart auf deiner Website nachzudenken, ich finde sie online sehr schwer zu lesen.

    • Silke Wildner sagt:

      Liebe Tine, vielen Dank für deinen Hinweis. Mich würde stark interessieren, welche Schriftart bei dir angezeigt wird, denn eigentlich hatte ich für den Blog eine lesefreundliche Schrift ausgewählt. Magst du mir einen Screenshot schicken? Mailadresse findest du im Impressum. Danke dir! Liebe Grüße, Silke

  11. Michaela sagt:

    Bei der ganzen Diskussion über das Für und Wider des Wechselmodells wird ja meistens nur die Sicht der Eltern berücksichtigt, was diese denken, was das Beste für die Kinder wäre. Da meine Kinder bei der Trennung schon etwas älter waren, hatte ich die Möglichkeit, mit meinem Sohn (damals 12) darüber zu sprechen, wie er sich das Leben mit getrennten Eltern in Zukunft vorstellen könnte. Ich muss zugeben, ich war selbst anfangs skeptisch bzgl des Wechselmodells und wollte meinen Kinder nicht das wöchentliche hin-und-her zumuten (ihr Vater hat sich das Modell gewünscht). Dann hab ich mit dem Großen gesprochen – und seine Reaktion hat mich komplett umdenken lassen! Für ihn war das nämlich tatsächlich die beste Lösung. Die Bindung der Kinder war/ist so stark auch zum Papa, die wollten das nicht ändern und einen „Besuchs- und Event-Papa“ haben, sondern einen für den Alltag. Es war meinem Sohn einfach wichtig, dass er weiterhin am gleichen Wohnort bleibt, wo seine Freunde auch sind, aber dass er dann eben eine Woche in der einen und eine Woche in der anderen Wohnung lebt, das fand er nicht belastend. Hauptsache beide Eltern gleichermaßen im Leben haben. Mit diesem Hintergrund bin ich vor 1,5 Jahren auch mit einem richtig guten Gefühl in das Wechselmodell gestartet und es hat sich bewährt. Es ist natürlich nicht immer leicht, weil man sich viel mehr mit dem Ex-Partner abstimmen muss. Und ja, man muss auch mal ein paar Sachen mehr transportieren, weil eben nicht ALLES doppelt gekauft wird (Schulsachen, Mountainbikes, etc.). Aber das ist zu verkraften.

    Was ich aus Erfahrung sagen kann: es ist unglaublich wichtig immer wieder mit den Kindern darüber zu sprechen, ob der Alltag für sie so ok ist, oder ob man etwas ändern/ verbessern könnte. Manchmal fällt der Kleinen (heute 10) der Abschied etwas schwerer – aber sie selbst sagt, sie will weiterhin bei uns beiden leben, und eben nicht so wie sie es von einigen Freundinnen kennt, die ihren Papa nur zu besonderen Wochenendterminen und in den Ferien sehen.

    Deswegen mein Tipp an alle mit etwas größeren Kindern: fragt nach deren Meinung, nach ihren Bedürfnissen und Gefühlen! Ihr könntet überrascht sein, was die Kinder selbst denken…

    Und: wenn eines meiner beiden Kinder jemals den ernsthaften Wunsch hat, nur noch bei einem Elternteil fest zu leben, dann werden wir uns gemeinsam überlegen, wie die Zukunft aussehen soll. Nicht die Eltern sind das Wichtigste – die Kinder müssen geborgen und entspannt aufwachsen. Wie das im Einzelfall aussieht ist so individuell wie jede Partnerschaft und Familie

    • Silke Wildner sagt:

      Liebe Michaela, herzlichen Dank für den schönen Einblick in euer Familienleben! Ich denke auch, dass es zum Thema Wechselmodell keine Patent-Lösung gibt. Jede Familie ist anders, jedes Kind ist anders. Liebe Grüße, Silke

  12. Frau B. sagt:

    Danke für diesen Blog-Artikel. Wenn man sich über ein Thema wie das zukünftige Betreuungsmodell in einer so aufwühlenden Situation wie nach der Trennung belesen will, ist, finde ich, jede Info willkommen. Selbstverständlich ist der Artikel sehr von Ihrer eigenen Meinung gefärbt, aber das darf er in einem Blog ja auch sein. Wir Leser sollten das berücksichtigen. Es ist schlimmer, wenn Fachkräfte (z. B. im Jugendamt) ähnlich gefärbt beraten, wenn man sich in seiner Not als getrennte Eltern dorthin wendet und mit einer abwinkenden Geste das Wechselmodell als nicht ernstzunehmende, völlig ungeeignete Idee von vornherein beiseitegeschoben wird. So ist es uns ergangen, was den Weg unausweichlich ins Familiengericht gepflastert und unser Kind traumatisiert hat. Erst in diesem zermürbenden Verfahren, das uns bis vor das Oberlandesgericht führte, haben wir uns auf das Wechselmodell geeinigt. Wir lebten es einige Wochen mit all seinen Vor- und Nachteilen und es war der Alltag, der dann doch notwendig machte, dass unser Kind EINEN Lebensmittelpunkt hat. Seit dem Wechsemodell sprachen wir aber wieder höflich miteinander. Wir tauschten uns viel über die Entwicklung und Erziehung unseres Kindes aus und feierten seinen Geburtstag selbstverständlich zusammen. Das Wechselmodell passt nicht zu jeder Familie. Aber das weiß man nur, wenn man es ausprobiert. Und selbst wenn es NICHT passt, kann es gerade nach einer hochzerstrittenen Zeit genau das sein, was die Erwachsenen wieder als Team handeln lässt.

    • Silke Wildner sagt:

      Liebe Frau Berg. Herzlichen Dank für ihren Kommentar zum Wechselmodell. Es ist ein sehr spannender Einblick. Und ich gebe ihnen Recht: Ein echtes Erleben ist soviel mal mehr wert, als ein theoretisches Abhandeln. Nur so kann man wirklich in die Situation reingehen und sehen, ob es schlussendlich funktionert oder auch nicht. Daher vielen Dank für diesen Tipp. Wieso nicht einfach mal ausprobieren. Zum Beispiel in den Sommerferien? Liebe Grüße, Silke

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