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Achtsamkeit: Die kleinen Wunder erleben

Der Begriff „Achtsamkeit“ ist momentan in aller Munde. Ich konnte damit nicht so viel anfangen, bis ich mich noch einmal damit auseinander gesetzt habe, was mir wirklich über die schwere erste Zeit als Alleinerziehende mit zwei kleinen Kindern geholfen hat.

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Was ist Achtsamkeit?

Ein sehr wichtiger Baustein war dabei die Achtsamkeit. Denn Achtsamkeit bedeutet im Grunde nichts anderes, als einfach zu SEIN. In der Gegenwart und in deinem Körper zu sein und mit wachem Geist deine Umgebung einfach nur wahrzunehmen. Vergangenheit und Zukunft werden ausgeblendet und es geht nur um dich, deinen Atem und den Moment.

Das Leben läuft um dich herum und du nimmst ohne Ziel und ohne Steuerung einfach nur alles um dich herum wahr. Ganz ohne Wertung – einfach nur den Fluss des Lebens spüren. Denn das Leben geht immer weiter. Es ist immer da. Nur wir blenden die Gegenwart viel zu häufig aus und verkümmern zur reinen Existenz, die mit den Schatten der Vergangenheit und den Sorgen von Morgen das Hier und Heute verpasst.

„Zu leben ist die seltenste Sache in der Welt. Die meisten Menschen existieren nur.“

Oscar Wilde

Dabei können wir NUR in der Gegenwart leben. Es gibt kein Leben in der Vergangenheit und das Morgen wird auch erst irgendwann zur Gegenwart werden. Und als ich so da saß in den Ruinen meines alten Lebens, erschüttert von dem Geschehenen und noch nicht ahnend, was die Zukunft für mich bereit hält, habe ich immer wieder das Gestern und Morgen versucht auszublenden.

Achtsamkeit ist ein wunderbares Mittel, um in schwierigen Lebensphasen negative Gedanken zu stoppen und das Leben wieder zu spüren.

Mit Achtsamkeit inne halten

Ich habe inne gehalten und den Stopp-Knopf im Gedankenkarussell gedrückt. Denn in der Gegenwart ging es mir erstaunlich gut. Ich hatte ja (erstmal noch) ein Dach über dem Kopf, meine Kinder, genug Geld für Essen und das Nötigste der nächsten Tage.

Ich lag in dieser Zeit oft neben meiner Baby-Tochter und sah ihr einfach nur zu oder beobachtete die Umgebung. Ich war am Leben, ich atmete und nahm erst einmal mich und meine dringensten Bedürfnisse wahr. Das wurde zu meiner Auszeit, meiner Richtschnur.

Und wie ich so da lag, bemerkte ich die Fülle in meinem Leben. Es war so viel da. Ich hatte keinen Mangel an Dingen. Ich war einfach ich und meine Tochter nahm mich genau so wahr. Nicht als gescheiterte Ehefrau und nicht am Rande der Existenz mit unsicherer Zukunft.

Und ich sah meine Tochter an. Ihr Vertrauen wurde zu meinem Vertrauen in das Leben. Ich wusste, ich schaffe das. Denn wir haben ja uns.

Durch Achtsamkeit Energie tanken

Aus diesen Auszeiten zog ich die Kraft für den nächsten Schritt, der gegangen werden musste. Diese Auszeiten und das Ausblenden aller Probleme halfen mir dabei, meine Ziele bei der nächsten Gedankenrunde klarer zu sehen. Sie sortierten sich durch das „mal nicht dran denken“ von ganz alleine.

Ich schaffte es dadurch, meine Energie sinnvoll zu verwenden. Denn ich wusste, dass ich, egal was der Tag brachte, auf jeden Fall meine achtsamen Auszeiten bekommen würde. Und so schaffte ich es Schritt für Schritt und mit vielen gegenwärtigen Momenten, mein Leben als solches wieder zu spüren und unsere Bedürfnisse in den Fokus zu bekommen.

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Die achtsamen Momente nahmen mir die Schwere von den Schultern, da ich sah, dass vieles um mich herum gut war. Und genau hier nimmt die Dankbarkeit die Achtsamkeit an die Hand und wird zur guten Selbstfürsorge.

Ich war dankbar, dass ich das Nötigste hatte oder selbst organisieren konnte. Ich holte mir Hilfe, wo ich nicht weiterkam. Ich richtete mein Leben danach aus, dass es in erster Linie mir wieder besser ging und ich Lösungen für meine dringendsten Probleme fand. Denn meine Probleme waren unsere Probleme. Und fand ich eine Lösung, dann ging es uns allen besser.

Übung: Achtsamkeit erleben

Sieh dich um. Jeden Tag passieren so viele wunderbare Dinge, die wir gar nicht wahrnehmen, weil wir mit unseren Gedanken ganz woanders sind. Vielleicht hast du gerade den tollen Sonnenuntergang nicht gesehen, weil du tief in deine Grübeleien verstrickt warst.

Halte in deinem Leben öfter inne. Atme tief durch und nimm das Leben um dich herum bewusst wahr. Schau dir einen Käfer an. Sieh dir deine Beine und Hände an. Du kannst laufen, du kannst greifen und du kannst genießen. Du hast sehr viel, wofür du dankbar sein kannst.

Du musst nicht MEHR haben oder besitzen. Du BIST schon so viel und das von Anfang an. Wir müssen nicht erst etwas werden, wie es uns unsere Eltern und die Schule noch beigebracht haben. Wir müssen nicht lernen, irgendjemand zu sein. Wir können alles schon und brauchen nur Übung, um eine besondere Fähigkeit in Gang zu setzen.

Dieser Text ist meinem Buch „Gut leben als Alleinerziehende“ entnommen, das seit 20.8.2019 im Buchhandel erhältlich ist. Worum es im Buch für Alleinerziehende geht, erfährst du hier.

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Mehr über das gute Leben als Alleinerziehende – darüber sprechen Sina und ich in unserem gemeinsamen Podcast: „Das AE-Team – der positive Podcast für Alleinerziehende“

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Silke Wildner

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